Freizeitparadies und Bauerngarten
Elvira und Roland Puls öffnen zusammen mit Nachbar Manfred Juds am 5. Juli die Pforten

Es gibt immer was zu tun: Manfred Juds pflegt mit Liebe seinen Bauerngarten in Woltwiesche.foto: sz-pa/rk
Woltwiesche. Wer gerne im Garten aktiv ist und sich Ideen für das eigene Grundstück holen möchte, kann sich am Samstag, 5. Juli, gleich doppelt informieren. Von 11 bis 17 Uhr öffnet sich die Pforte in Woltwiesche in der Gemeinde Lengede gleich zweimal. Roland und Elvira Puls sowie Manfred Juds öffnen ihre nebeneinander liegenden Gärten für Besucherinnen und Besucher. Beide Grundstücke mit ihren Fachwerkhäusern sind durch einen Durchgang verbunden und liegen im alten Ortskern.

In ein wahren Blütenpradies laden Roland und Elvira Puls (Lampes Winkel 5) ein. Die ehamlige Verwaltungsfachangstellt und der frühere Feuerwehrmann bei den Stahlwerken sind schon gut zehn Jahre bei der Offenen Gartenpforte dabei, haben ein kleines Freizeitparadies mit Teich, Fasanenvoliere, Pavillon und diversen Sitzmöglichkeiten angelegt. „Die Mischung macht es“, sagt Roland Puls. Nicht nur die einheimischen Pflanzen und der Rasen sind ihm wichtig, sondern auch der Grill und der Spielplatz für die Enkel.

1999 erwarb das Ehepaar das Haus, renovierte es zum großen Teil mit altem Baumaterial und knöpfte sich den Garten vor. Möglichst „naturnah und pflegeleicht“, beschreibt Elvira Puls die gewünschte Kombination. Zu sehen gibt es bei den Eheleuten auch Kleinkunst aus Metall und Holz. An dem Samstag planen sie einen kleinen Hofflohmarkt und freuen sich auf Gespräche über alte Baustoffe und fleischfressende Pflanzen. „Da gibt es mituner schon heftigen Debatten“, sagt Roland Puls, doch die Aktion lebt für die beiden auch vom Austausch und der Leidenschaft.

Der Besuch anderer Gärten hatten Roland und Elvira Puls einst zur Teilnahme motiviert. „Wir sind ein wenig vernarrt in Gärten.“ Sie haben sich auf der halben Welt umgesehen, waren in England und Schottland, in Südafrika und Asien unterwegs. Sie können sich gut an die Zeit zum Ende der Corona-Pandemie erinnern, als ihr Garten als erster wieder offen war. 250 bis 300 Interessierte strömten auf das Gelände, damals alle noch mit Masken und Abstandsregeln. Roland Puls: „Das sah richtig lustig aus.“

Bei dem Ehepaar gibt es einen wahren Schaugarten, bei Manfred Juds (Graumannswinkel 3) nebenan geht es vor allem nützlich zu. „Das ist ein richtiger Bauerngarten“, sagt der ehemalige Werkzeugmacher, der das Haus und das Grundstück von seinen Eltern übernommen hat. Es gibt alte und neue Obstbäume. Seit er denken kann, werden Kartoffeln und Gemüse angebaut für die Küche und als Futter für die Kleintierhaltung. Wie viele Stunden er durchschnittlich investiert, kann er nicht genau sagen. „An manchen Tagen mache ich nichts, an anderen geht es von morgens bis abends“, berichtet Manfred Juds. Welche Freude trotz all der Arbeit so ein Garten aber machen kann, darüber will er am Samstag gerne mit den Gästen sprechen.

Manfred Juds belohnt sich „mit einer Flasche Bier“ hinterher. Bei Elvira Puls ist es eher „wie Meditation“. Als sie noch garbeitet hat, dienten ihr die Stunden im Garten vor allem als Entspannung. „Da kommt man runter“, findet sie. Ihr mache die Arbeit einfach Spaß. „Mein Opa war Gärtner, vielleicht sind es die Gene.“



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