Verein hat seine „Mission erfüllt“
Die Bürgerinitiative Salzgittersee hat nach
sieben Jahren ihre Auflösung beschlossen

Haben ihr Ziel erreicht: Heinrich Triller(Beisitzer), Gudrun Hanne (Vorsitzende), Uwe Schleicher (Kassenwart), Janet Kielhorn (Beisitzerin) und Wolfgang Rosenthal (2. Vorsitzender) von der Bürgerinitiative Salzgittersee.foto: Rudolf Karliczek
Salzgitter. Da sage noch einer, sich von außen in politische Prozesse einzubringen, mache keinen Sinn. Die Bürgerinitiative Salzgittersee hat das Gegenteil bewiesen. Sieben Jahre nach seiner Gründung, hat der beim Amtsgericht Braunschweig eingetragene Verein vor wenigen Wochen in seiner Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, sich wieder aufzulösen. Denn der Einsatz wurde belohnt.

„Damit endet eine engagierte Ära des Einsatzes für den Erhalt des Naherholungsgebiets rund um den Salzgittersee“, fasst Vorsitzende Gudrun Hanne den Entschluss zusammen. Ursprünglich war die Initiative am 26. April 2018 auf Initiative der Partei Bündnis 90/Die Grünen entstanden, als 27 Bürgerinnen und Bürger den Verein gründeten, um den Rundweg und die freie Nutzung des Naherholungsgebiets zu bewahren. Ziel war es, die Attraktivität des Salzgittersees für die Bevölkerung zu sichern.

Verbunden war die Gründung mit einem öffentlichen Protest gegen eine geplante großflächige Bebauung. Hintergrund war das sogenannte Masterkonzept „Weiterentwicklung Salzgittersee“, das im Jahr 2015 durch die Allianz der Region erstellt worden war. Dieses sah vor, den See durch Bebauung mit Luxuswohnungen, einem Hotel, Büroräumen und Geschäften weiterzuentwickeln. Im Jahr 2017 beschloss der Rat der Stadt, dieses Vorhaben umzusetzen, „da die geplanten Investoren – vor allem wohlhabende Mieter – bedeutende Steuereinnahmen und wirtschaftlichen Nutzen für die Stadt versprachen“, schreibt Gudrun Hanne.

Dank des Einsatzes der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unterstützung durch lokale Politik konnte die Initiative maßgeblich dazu beitragen, die ursprünglichen Pläne zu hinterfragen und zu verändern. Das Ergebnis ist, dass der See weiterhin als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung erhalten bleibt, der Rundweg frei zugänglich ist und die Natur ungestört bleibt. „Wir sind stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben“, erklärt die Vorsitzende. „Mit der Entscheidung zur Auflösung des Vereins sehen wir unsere Mission als erfüllt an.“ Die Initiative bedankt sich bei allen Unterstützern und Mitstreitern für ihren Einsatz und ihre Solidarität.

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