Doch wie können Städte und Landkreise den Folgen und Veränderungen des Klimawandels wirksam begegnen und die Menschen dabei mitnehmen und davor schützen? Fachvorträge und Praxisbeispiele gaben den rund 75 Teilnehmenden wichtige Einblicke. Denn Hochwasser, Trockenzeiten, Starkregenereignisse, Hitzeperioden schränken die Lebensqualität dauerhaft ein.
Auch die resultierenden Gesundheitsgefahren werden zu immer größeren Belastungen für die Menschen in der Region. Viele Bereiche sind involviert, wie die Erste Verbandsrätin Anna Weyde bei der Eröffnung betonte: „Die Bandbreite der heutigen Teilnehmer*innen aus Verwaltungen, Vereinen, Kommunen, Verbänden und anderen Institutionen zeigt, dass Klimaanpassung als Querschnittsthema enorm facettenreich ist und übergreifend alle angeht. Der Regionalverband bietet dafür die Plattform und bringt mit informativen Veranstaltungen die Beteiligten zusammen.“
Aus den Beiträgen kristallisierten sich fünf zentrale Erkenntnisse heraus: So ist „Abwarten keine Option“. Der Klimawandel zeigt sich in Niedersachsen längst mit spürbaren Folgen, die sich auch in starken Daten ausdrücken, die Dr. Enke Franck vom Niedersächsischen Umweltministerium vorstellte. Die durchschnittliche Tagestemperatur sei um rund zwei Grad seit 1881 angestiegen. Mehr als eine Woche mehr Hitzetage (also Tage über 30 Grad) und drei Wochen weniger Schneetage wurden heute gezählt im Vergleich zu 1951. „Anpassungsmaßnahmen sind unverzichtbar – sowohl für die Daseinsvorsorge als auch für mehr Lebensqualität“, lautet die Botschaft.
Gemeinsames Handeln trotz „Klimamüdigkeit“, ist eine weitere Erkenntnis, auch wenn sich viele Menschen mit der Klimakrise nicht mehr beschäftigen wollen. Das Transformationserleben und der ständige Krisenmodus führen zu Abwehr, Verdrängung und damit Verzögerung. Aber gerade in der Gemeinschaft gelingt es, Menschen wieder ins Tun zu bringen, so Lea Dohm von psychologist4future.
„Kommunen nehmen Verantwortung wahr“, lautet eine weitere Botschaft. Sie erheben Daten, entwickeln Konzepte und vernetzen sich innerhalb der Verwaltung. So werden Anpassungsaspekte schon in frühen Planungsphasen berücksichtigt. Und auf diesem Weg lassen sich Kosten sparen. Anpassungsmaßnahmen sind oftmals teuer, lassen sich aber deutlich wirtschaftlicher umsetzen, wenn sie frühzeitig eingeplant und mit ohnehin anstehenden Projekten kombiniert werden – etwa beim Straßenumbau, erklärte Landschaftsarchitekt Arno Walz.
Der RGB sieht „Vernetzung als Erfolgsfaktor“. Alle Städte und Landkreise stünden vor ähnlichen Aufgaben. Lösungen müssen nicht isoliert entwickelt werden, sondern entfalten ihre Wirkung vor allem im Zusammenspiel aller Akteure. „Das erste Klimaforum hat gezeigt, dass die Kommunen der Region die Klimaanpassung engagiert angehen, aber auch ein großer Informations- und Austauschbedarf besteht. Kommunenübergreifend zu denken und zu handeln, hebt deutlich die Effizienz von notwendigen Maßnahmen“, so Anna Weyde, Erste Verbandsrätin vom Regionalverband Großraum Braunschweig.