Es handele sich nicht um einen privaten Vereinsflugplatz, „sondern wie bei einem Bahnhof, Hafen oder einer Autobahn um einen in der regionalen Raumordnung gewidmeten wichtigen Bestandteil der öffentlichen Infrastruktur“, heißt es weiter. Der MFC muss zum 31. Dezember 2025 den Hangar und die Flächen geräumt haben. Die Salzgitter AG hat dem Verein fristgerecht gekündigt, eine zuvor zugesagte Verlängerung bis 2040 blieb aus.
Dabei müsse eine derartige Infrastruktur erhalten bleiben, findet der MFC. „Der Verkehrslandeplatz ist zweifellos im öffentlichen Interesse.“ Nicht zuletzt die Rückmeldungen aus vielen Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern haben den MFC ermuntert, der Salzgitter AG ein Kaufangebot für das Flugplatzgrundstück zu unterbreiten. Mit dem Verkaufserlös könnte auch das 500 Millionen Sparziel des Konzerns unterstützt werden. Der MFC möchte darüber hinaus auch einen Beitrag zum Transformationsprozess auf dem Weg zum Grünen Stahl leisten. Deswegen bot er der Salzgitter AG zusätzlich auch Photovoltaik-Ersatz- und Ausgleichsflächen für das Flugplatzgelände an, die diese aber genauso abgelehnt hat wie den Verkauf der Flächen.
„Nach menschlichem Ermessen“ dürfte es nun für die Salzgitter AG keinen Grund mehr geben, auf der Pachtvertragskündigung weiter zu bestehen, so der MFC-Geschäftsführer Michael Sander. Auch durch die baldige Etablierung neuartiger Fluggeräte wie Volocopter oder Flugtaxis dürfte der Verkehrslandeplatz künftig auch für Industriebetriebe wie der Salzgitter AG eine sehr wichtige Bedeutung haben. Bei Notlagen und Krisen hat der Verkehrslandeplatz auch eine systemrelevante Funktion in der Daseinsvorsorge. „Mit dem Verkehrslandeplatz wird die Zukunftsfähigkeit der Region gesichert, es gäbe auch etliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten“, schreibt Michael Sander.
Der MFC hofft, dass die Salzgitter AG die Angebote doch noch annimmt und damit die nunmehr 70-jährige sehr gute Zusammenarbeit fortgesetzt werden kann. Michael Sander: „Es nutzen ja auch etliche Kunden und Auftragnehmer der hiesigen Industriebetriebe den Flugplatz. Und in der Vergangenheit sind sogar Vorstandsmitglieder und Führungskräfte der Salzgitter AG regelmässig und zeitsparend zu geschäftlichen Terminen mit dem MFC geflogen. Genannt seien hier beispielsweise Prof. Dr. Leese, Prof. Dr. Selenz und Prof. Dr. Haferkamp.“