Als die TAG Wohnen die Häuser am Fredenberg übernahm, reagierte sie und sorgte 2013 zunächst auf einem ihrer Grundstücke dafür, dass alle die, die nicht mehr zuhause versorgt werden können, einen Heimplatz in ihrer Siedlung finden können. „Entwurzelung im Alter, der Wegzug aus der angestammten Umgebung, weg von Nachbarn und Freunden, die mit den Jahrzehnten zu Lebensgefährten wurden: das wollten wir durch ein Heim in der Siedlung verhindern“, so TAG-Mitarbeiterin Debora Aselmeyer.
Eine weitere Herausforderung waren die Mieterinnen und Mieter, die zuhause zwar alleine noch zurechtkommen, aber soziale Kontakte brauchen, um sich in einer sorgenden Gemeinschaft aufgehoben zu fühlen. „Gegenseite Stütze verlängert die Wohndauer im Alter erheblich“, weiß Birgit Hülsenbeck von der Arbeiter Wohlfahrt (AWO) in Salzgitter. Sie ist schon lange aktiv im Mietertreff AWiRA in der Graf-Moltke-Straße, genau gegenüber von dem Wohnheim. „Es war die Lösung“, so Debora Aselmeyer.
Die TAG Wohnen und die AWO schlossen einen Kooperationsvertrag, das Wohnungsunternehmen baute die AWiRA-Räume um, sorgte für einen barrierefreien Zugang und übernahm zusätzlich die Personalkosten für die Fachkräfte der AWO. Nunmehr existiert die Einrichtung seit exakt elf Jahren. Das musste angemessen begangen werden. „Eine Gemütlichkeit mit Frankfurter Kranz wie früher an hohen Feiertagen“, fasst Birgit Hülsenbeck den Geburtstagsnachmittag zusammen.
Die Besucher und Besucherinnen des Seniorentreffs haben sich ins Zeug gelegt, brachten nicht nur Frankfurter Kranz mit, sondern auch Eierlikörtorte und Pflaumen in Blätterteig. „Das zeigt, wie wichtig allen eine Senioreneinrichtung am Fredenberg ist“, meint Debora Aselmeyer. Die Immobilienmanagerin besucht seit Jahren die Feiern im Treff. „Hier ist nicht nur ein Ort der Gemütlichkeit, sondern auch ein Ort für Gespräche über traurige Dinge, die im Alter leider nicht ausbleiben.“
Aber vor allem ist das AWiRA ein Ort, „um sich Hilfe im Alltag zu holen und ein Ort, um möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben zu können“, erklärt die langjährige AWIRA-Chefin und weist damit auf die Haushaltshilfe hin, die fünf Frauen aus dem Treff täglich in den Wohnungen der Seniorinnen und Senioren leisten. Diese können sich selber nicht mehr bei den täglichen Dingen im Haushalt wie spülen, waschen, reinigen und aufräumen helfen. Das Projekt wird seit mehr als vier Jahren durch einen Kostenbeitrag der Seniorinnen und Senioren finanziert und durch eine Zuwendung des meineSZitty Clubs untersützt, ein gemeinnütziger Verein der TAG Wohnen in Salzgitter.