Im Januar 2021 ist das 8,8 Tonnen schwere TSF-W auf Basis eines Fahrgestells von MAN bei der Firma Brandschutztechnik Görlitz (BTG) in Auftrag gegeben worden. Abholen konnte es Pollhöfens Feuerwehr dort am 4. April 2023. „Corona, Krieg in der Ukraine, dazu Engpässe bei einigen Teilen – so hat sich die Lieferung des Fahrgestells durch MAN an BTG ein paar Mal verzögert“, berichtete Ortsbrandmeister Thorsten Bergmann. Die Görlitzer Firma für Brandschutztechnik leistete dann aber ganze Arbeit.
Nach der 440 Kilometer langen Heimfahrt mit dem neuen TSF-W sei man toll empfangen worden im Dorf und auch vom Feuerschutzausschuss, erinnerte sich Bergmann. Das Gremium und den Samtgemeinderat selbst hatte eine fünfköpfige Pollhöfener Planungsgruppe zuvor davon überzeugt, dass Bedarf für ein neues Fahrzeug besteht. Das TSF-W ersetzt ein TSF. Das sei mit seinen 23 Dienstjahren „eigentlich gar nicht mal so alt“ gewesen, sagte Bergmann. Es habe aber technisch schlicht und einfach nicht mehr ausgereicht: „Die Art der Einsätze hat sich sehr gewandelt, und wir gehören auch dem ABC-Zug an“, erklärte er.
Das neue TSF-W führt in einem Tank 1000 Liter Wasser mit sich. Es verfügt über ein begehbares Dach und langen Radstand. Als Sonderbeladung sind entsprechend des Pollhöfener Bedarfs Stromgenerator, Tauchpumpe und Motorsäge an Bord. Auch hierfür folgte die Politik trotz Mehrkosten von 5.000 Euro der Argumentation der Feuerwehr und gab grünes Licht. Das freut alle derzeit 39 Aktiven der Pollhöfener Feuerwehr sehr.
Die haben mit dem neuen Fahrzeug bisher zwei Einsätze absolviert: einen Dachstuhlbrand am 19. Mai kurz vor Mitternacht in Wahrenholz sowie einen Scheunenbrand am 24. Juni in Westerholz. Bei ersterem habe sich das neue Fahrzeug bereits sehr bewährt, verfügt des doch anders als sein Vorgänger über leistungsstarke Einsatzbeleuchtung. „Das kannten wir so gar nicht“, erzählte Bergmann. Die ehrenamtliche Arbeit laufe super mit dem neuen TSF-W, zugleich sei es ein „prima Ansporn“, vor allem für jüngere Kameradinnen und Kameraden.Bei der offiziellen Indienststellung, der auch zahlreiche Abordnungen befreundeter Feuerwehren beiwohnten, übergab Wesendorfs Samtgemeindebürgermeister Rolf-Dieter Schulze den Zündschlüssel zunächst an Gemeindebrandmeister Torsten Winter. Der reichte ihn weiter an Ortsbrandmeister Bergmann, der ihn letztlich Gerätewart Manfred Grabert anvertraute.