„Mit Lehrbeginn im Corona-Jahr 2020 habt ihr euch für den schönsten Beruf der Welt entschieden und bewiesen, dass ihr nicht die letzte, sondern die richtige Generation seid“, sagte Neuburger an die Absolventinnen und Absolventen gerichtet. Mobilität sei schon immer das Fundament von wirtschaftlichem Wachstum und Innovation in der Gesellschaft gewesen, stellte der Vorsitzende fest. „Unsere Branche erlebt momentan wohl den größten Wandel, seitdem Carl Benz fast auf den Tag genau vor 138 Jahren sein erstes Auto zum Patent anmeldete. Wir sind froh und stolz zugleich, dass ihr auch künftig dafür sorgt, dass unser Land in Bewegung bleibt.“
Wittingens stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Harms übermittelte die Glückwünsche der Stadt Wittingen und wünschte allen frisch gebackenen Handwerksgesellinnen und -gesellen viel Freude und Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg. Landrat Tobias Heilmann konnte zwar nicht persönlich an der Freisprechungsfeierlichkeit teilnehmen, ließ aber die besten Wünsche an alle Prüfungsteilnehmenden übermitteln. Als Schulleiter der BBS II des Landkreises Gifhorn überbrachte Carsten Melchert Glückwünsche an seine ehemaligen Schülerinnen und Schüler und dankte sowohl seinem „Lehrerteam“ als auch den ehrenamtlichen Helfern, „ohne die so eine Abschlussprüfung nicht möglich wäre“.
Nachdem Benjamin Meyer, Teamleiter Fahrzeugtechnik, einen sehr tiefgründigen Vortrag ohne direkten „Autobezug“ gehalten hatte, schritt Obermeister Stefan Pingel nach seinem Bericht zur Tat und sprach die ehemaligen Lehrlinge aus ihrem Lehrverhältnis frei. Als Innungsbester konnte Jonas Wolter aus Obernholz sich nicht nur über einen Buchpreis und eine Sporttasche der AOK Niedersachsen freuen, sondern bekam vom Verkaufsleiter der Firma Matthies Patrick Hartwig noch Schulungsgutscheine zur speziellen Qualifizierung in technologischen Fachbereichen.
Unter großem Applaus im bis auf den letzten Platz besetzten Saal nahm jede Gesellin und jeder Geselle den heiß ersehnten Gesellenbrief aus den Händen des Obermeisters in Empfang. Zwar sei die diesjährige Abschlussprüfung mit nur 30 Teilnehmenden – von denen alle bestanden haben – deutlich kleiner als die in den vergangenen Jahren, das Ergebnis zeige aber „sehr deutlich die hohe Qualität der dualen Ausbildung in unseren Betrieben und der Berufsschule“, so Neuburger. Schon in den nächsten Jahrgängen werde es aber wieder deutlich mehr Prüfungsabsolventen geben, wie die Verantwortlichen schon heute zu berichten wissen.
Einer der Prüflinge erschien relativ spät zur Feierlichkeit und fand deshalb keinen Sitzplatz mehr. Der Prüfungsvorsitzende Michael Neuburger ermutigte den jungen Mann, direkt neben dem Rednerpult einen Platz einzunehmen. Dabei könne er sich vielleicht schon an sein zukünftiges Amt gewöhnen, schließlich wolle Neuburger in zehn Jahren in Rente gehen. Ermuntert von seinen Kolleginnen und Kollegen, nahm der junge Mann Neuburgers Angebot an – und verharrte dann auch bis zum Schluss am Vorstandstisch.
Abschließend sprach der Innungsvorstand allen Beteiligten ein großes Lob für die exzellente Leistung aus und bedankte sich in aller Form bei dem Prüfungsausschuss für das ehrenamtliche Engagement. Stellvertretend für alle Prüfer wurde Uwe Dralle genannt, der dem Ausschuss bereits seit gut 40 Jahren angehört.