Noch stehen zwei robuste Tore auf dem Bolzplatz neben der Straße Am Sportplatz und südlich der Sportanlagen in Gamsen. Die werden bald Vergangenheit sein. Bürgermeister Matthias Nerlich, Jens Brünig vom Fachbereich Jugend, Astrid Behrens vom Fachbereich Tiefbau und Sachbearbeiter Axel Marwitz breiten auf einer der beiden Tischtennisplatten vor dem Bolzplatz die Pläne des Dirt-Bike-Parks aus. 1.300 Kubikmeter Lehmboden werden aus dem jetzt noch ebenen Bolzplatz eine Hügellandschaft machen, auf dem künftig sportliche Biker rauf und runter sausen und durch die Luft fliegen.
Der Starthügel wird fünf Meter hoch sein, die weiteren Hügel kommen auf etwa bis zu Mannshöhe. Die technischen Daten der Anlage warten mit Fachbegriffen auf, die in der Szene wohlbekannt sein dürften: Es geht um Dirtlines, Pumptracks oder Rowlines – also verschiedene Arten, im wilden Galopp auf zwei Rädern zu fahren und zu springen. Alle Kurse zusammen kämen auf rund 400 Meter Länge, kompakt untergebracht auf dem Gelände des jetzigen Bolzplatzes.
„Es war ein großes Herzensanliegen“, sagt Nerlich. Die Prüfung des Bedarfs habe das untermauert, so Brünig. Die Stadt wollte auf Nummer sicher gehen, dass nicht nur zwei oder drei jugendliche Bike-Cracks dann ihre Runden drehen. Man habe ein Online-Portal gefunden, mit dem man die jungen Leute beteiligen konnte. Und siehe da: Rund 50 Jugendliche hätten sich zu dem Thema eingebracht. Viele von ihnen fahren extra nach Isenbüttel, um sich dort auszutoben. Das soll nun bald nicht mehr nötig sein. Brünig: „Der Bedarf war deutlich zu erkennen.“
Auch bei der Standortwahl und der Gestaltung des Dirt-Bike-Parks seien die jungen Leute beteiligt gewesen, so Brünig. Laut Nerlich waren einige Standorte im Gespräch, zuletzt waren jener Bolzplatz an der Straße Am Sportplatz und der Bolzplatz am Ährenweg im Rennen. Auch in Absprache mit dem Ortsrat sei dann die Wahl auf Am Sportplatz gefallen, denn dieser biete die Möglichkeit einer Erweiterung.
Die Bagger sollen laut Behrens im Mai kommen und nach zwei bis drei Wochen fertig sein. Eine Beleuchtung des Platzes ist nicht vorgesehen, die Nutzungszeit begrenzt die Stadt auf 7 bis 22 Uhr, auch aus Rücksicht auf die Anwohner in der Nachbarschaft. Einen Ersatz für den Bolzplatz wird es nicht geben, als Alternative gibt es – nicht weit weg – jenen am Ährenweg. 55.000 Euro kostet der Bau, 32.000 Euro davon kommen aus dem Fördertopf „Zuwendung zur Förderung der Schaffung von Jugendplätzen in den Kommunen“ vom Land.