Wo später einmal Kellner die original neapolitanische Pizza, Nudelgerichte und Salate servieren sollen, sind gerade die Handwerker am Wirbeln. Marino trifft sich mit Eigentümer Mark Zierold und Einrichter Matteo Ceottco auf der Baustelle, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Es gibt noch viel zu tun.
Marino hat schon ein Konzept parat. „Wir wollen eine kleine Trattoria eröffnen.“ Mit Außenbestuhlung, aber auch mit Fingerfood wie kleinen Pizzen, Blätterteig-Schmankerln und Arancine, sizilianischen gefüllten Reiskugeln, zum Mitnehmen – für Schülerinnen und Schüler zum Beispiel. Den Steinofen lässt er sich extra aus Italien anliefern.
„So schnell wie möglich“ will Marino loslegen. Er plant mit drei Vollzeitkräften, die er auch schon an der Hand habe. Und die er natürlich halten will angesichts des Fachkräftemangels. Zurzeit bringt er sie in seiner Ristorante Pizzeria Da Pippo am Tankumsee unter, die er seit fünf Jahren betreibt und auch parallel weiterführen will. Dort müsse kein Kunde fürchten, dass er wegzieht. Doch in Gifhorn braucht er noch etwas Geduld.
Während der Handyladen nebenan bereits geöffnet hat und die beiden Wohnungen oben schon bewohnt sind, dauert der letzte Akt der Sanierung im Steinweg 40 noch etwas, sagt Mark Zierold, der zusammen mit seinem Bruder Sascha in der Fußgängerzone denkmalgeschützter Bausubstanz zu neuem Glanz verhilft. Gerade sei eine Änderungsgenehmigung beantragt worden, auf die noch zu warten sei, so Zierold, während Ceottco und Marino über die Standorte für Strom, Wasser und Gas beraten.
Noch schwieriger gestaltet sich der Zeitplan nebenan im Steinweg 42. Dort will das Mühlenmuseum seine Außenstelle mit Schau-Rösterei, Schau-Küche und Café am liebsten zum Juli eröffnen, sagt Zierold. Doch das werde schwierig. „Wir haben relativ viel Zeit mit der Statik verloren.“ Seit drei Jahren sei man damit beschäftigt. Man hänge dem Zeitplan hinterher. Gerade laufen Zimmermannsarbeiten, der Trockenbau hat angefangen und der Maurer ist noch zugange. Die Sanierung des Dachstuhls: „Das ist das, was als nächstes ansteht.“ Danach komme das Dach. Nebenbei laufen noch die Arbeiten an den Brandschutzebenen zwischen den einzelnen Geschossen. Sobald der Innenausbau beginne, habe man mehr Planungssicherheit für den weiteren Fahrplan.
Zierold bleibt zuversichtlich, dass das Mühlenmuseum noch in diesem Jahr loslegen kann. Als letztes werden laut Zierold in dem Objekt die beiden Wohnungen im Dachgeschoss fertig, die er auch noch nicht beworben habe. Mühlenmuseum im Erdgeschoss und Jobcenter im Obergeschoss hätten erst einmal Priorität.
Als Zierolds im Juli vorigen Jahres auch das Haus anno 1635 am Steinweg 40 kauften, war die Gelegenheit in mehrfacher Hinsicht günstig. So kamen die Sanierer besser an das Nachbargebäude Steinweg 42 heran, was die Arbeiten dort erleichterte. Aber das ist es nicht nur. Zierolds haben die Attraktivität der Innenstadt im Blick. „Für die Fußgängerzone ist das ein Schritt in die richtige Richtung.“
„Das ist relativ zentral“, sagt Mark Zierold zu den beiden Objekten, die die Gastronomie erweitern sollen. Nebenan das Eiscafé Dolimiti, gegenüber das Kaufhaus Schütte mit dem Parkhaus und dem Edeka-Supermarkt, all das sorgt für Laufkundschaft: „Ich finde, es ist ein super Platz“, sagt auch Marino, der seit 35 Jahren in der Gastronomie tätig ist – unter anderem in Braunschweig. Auf seine Anzeige zur Suche nach einem Pächter für das Ladenlokal habe es einige Angebote gegeben, sagt Mark Zierold. Das von Marino „hat mir am besten gefallen“.