Nun, die Lösung fand sich im Restaurant des Hauses, wo rund 80 geladene Gäste mit einem Glas Sekt oder einer alkoholfreien Quittenschorle geduldig auf ein besonderes Vier-Gänge-Menü warteten. Küchenchef Jens Olvermann und Ehefrau Susanne wurden auch hier von dem Kamerateam in Küche, Saal und Restaurant begleitet, denn sie steckten mit ihrem vierköpfigen Serviceteam mitten in den Vorbereitungen und der Begrüßung der Gäste. Unter ihnen waren auch der Vorsitzende des DEHOGA-Kreisverbandes Gifhorn und selbst Küchenchef im eigenen Hause in Repke, Karlheinz Brunck mit Frau, sowie Peter Herrewig als Vertreter der Privatbrauerei Wittingen und Marc Hartig vom Weinteam aus Hademanstorf.
Der Grund war das außergewöhnliche Yak-Menü, dass an diesem Abend kredenzt wurde: Antipasti mit Leckerem vom Yak als Vorspeise, Rucolasüppchen mit Yak-Klößchen als Vorsuppe, verschiedene Spezialitäten vom Yak-Rind als Hauptgericht und als Dessert Apfel-Rhabarber-Gratin mit Rhabarbereis und Tonkabohnenmousse. Das Kamerateam schaute den Gästen sowohl auf die Teller als auch in die Gesichter und registrierte die wohlwollenden Blicke und Komplimente. Die Begeisterung war groß und brachte dem Ehepaar Olvermann viel Lob und Anerkennung ein.
„Mittlerweile macht das Speisenangebot von den Yak-Rindern 80 Prozent unseres Gesamtumsatzes aus“, so Susanne Olvermann, die stolz die Speisekarte des Hauses präsentierte. „Zur Zeit haben wir rund 70 Yaks auf den Weiden um Hankensbüttel und in Transvaal, die von ihrer asiatischen Herkunft her kälteunempfindlich sind und auch im Winter draußen leben.“ Über einen Fernsehbericht sei ihr Mann auf diese Tierart gestoßen, habe sich mit einem Züchter in Verbindung gesetzt und sei danach in die Zucht eingestiegen. Der Küchenchef: „Das Yak-Fleisch besitzt eine saftige und zarte Struktur. Es ist sehr schmackhaft und zeichnet sich durch die dunkelrote Farbe aus.“
Zur Trocknung ist das Yak-Fleisch besonders geeignet. Es zeichnet sich durch seine gute Verträglichkeit und einen hohen Vitamingehalt aus. Das Fleisch ist reich an Eisen und Zink, enthält aber nur wenige Mengen Kupfer und Mangan. Zudem weist es einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auf. Durch den hohen Proteinanteil eignet es sich als mageres Diätfleisch. Yak-Fleisch besitzt mit über 92 Prozent ein gutes Wasserbindungsvermögen. Dieses Kriterium hat direkten Einfluss auf Geschmack, Zartheit und Nährstoffgehalt des Fleisches und führt zu der guten Fleischqualität. Ebenso resultieren daraus geringe Gewichtsverluste nach dem Schlachten und bei der Lagerung. Zudem entstehen nur geringe Kochverluste. DEHOGA-Kreisvorsitzender und Küchenchef Karlheinz Brunck nach dem Essen: „Wir haben neben dem Heidschnucken-Braten und anderen Spezialitäten der Region in unserer Samtgemeinde mit dem Yak-Fleisch nun einen weiteren kulinarischen Höhepunkt auf der Karte.“
Aber das war nicht der alleinige Grund, warum die Nordreportage für ihre Aufnahmen, die in einem halbstündigen Bericht im August ausgestrahlt werden sollen, eigens nach Hankensbüttel gereist war. Ein Thema war außerdem der Fakt, dass sich Yaks nicht vor Wölfen fürchten. Mit ihren Hörnern können sie sich bestens verteidigen, sollte einmal ein Wolfsrudel in ihre Nähe kommen. Und so werden die asiatischen Rinder schon heute bei vielen Pferde- oder Nutztierhaltern in Deutschland als Beschützer eingesetzt. Wolfsrisse bei Yaks sind bis heute nicht bekannt. Im Gegenteil: Sie vergrämen die Wölfe, die einen großen Bogen um die zotteligen langhaarigen Rinderherden machen.