Die „Bibliothek der Dinge“ – so funktioniert sie: In der ersten Etage der Bücherei befindet sich ein Regal. Dort sind mit Schildern alle verfügbaren Gegenstände ausgewiesen – auch, ob sie gerade entliehen sind. Ist eine gewünschte Sache ausleihbar, nimmt man einfach den Platzhalter mit zum Ausleihtresen. Eine Mitarbeiterin holt dann aus dem Lager den Gegenstand und verbucht das auf dem Benutzerkonto. Das ist zwingend erforderlich, kostet aber nichts. Gifhorn gehöre zu den wenigen Städten, in der Bürgerinnen und Bürger noch kostenfrei Bibliotheksausweise erhalten können, sagt Anne-Kathrin Bock stolz.
Das Rad hat die Gifhorner Einrichtung mit diesem Angebot nicht neu erfunden. „Andere Büchereien bieten so etwas schon an. Dort haben wir uns informiert, was geht, und was wir machen möchten“, berichtet Bock. Grundidee: So mancher eher selten genutzte Gegenstand könnte eine teure und unnütze Neuanschaffung sein, die zum Fehlkauf wird. Beispiel Fenstersauger: Den brauche man ja nicht täglich. Und vor einer möglichen Anschaffung kann man so ein Gerät dank der „Bibliothek der Dinge“ nun erst einmal testen. Übrigens: Der Fenstersauger ist ein Volltreffer bei den Bibliotheksnutzern und so gut wie immer entliehen.
Genau darin bestand am Anfang die Schwierigkeit: Welche Dinge sollen angeschafft werden, welche werden nachgefragt? „Klar war für uns, dass es nichts geben wird, was mit Lebensmitteln in Berührung kommt – das möchten wir aus hygienischen Gründen nicht.“
Es ist nicht nur der unnötige Geldverlust, vor dem die „Bibliothek der Dinge“ die Gifhorner bewahren kann. „Wenn wir verhindern, dass Fehlanschaffungen im Müll landen, haben wir damit auch noch etwas für die Umwelt getan“, sagt Anne-Kathrin Bock.
Zugänglich ist die „Bibliotek der Dinge“ während der regulären Öffnungszeiten dienstags bis freitags jeweils von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr. Ein paar Regeln sind natürlich zu beachten: Maximal drei Wochen darf eine Sache entliehen werden, länger geht es nicht. Auch Reservierungen sind nicht möglich.