Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde, und viele Deutsche haben bereits Erfahrungen damit gemacht. Vor allem sogenannte Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT gewinnen immer mehr an Popularität, denn die Technologie kann dabei unterstützen, den Alltag leichter zu gestalten. Was LLMs sind und welche Anwendungsmöglichkeiten sie bieten, weiß Alina Gedde, Digitalexpertin von ERGO. Sie erklärt außerdem, worauf es bei Nutzung und Datenschutz ankommt.
Large Language Models sind Technologien, die mithilfe künstlicher Intelligenz menschliche Sprache verstehen, analysieren und generieren können. Zu den bekanntesten LLMs zählt derzeit ChatGPT der Firma OpenAI. Die „Großen Sprachmodelle“ bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, sowohl im Beruf als auch im Privaten. „Unternehmen können die Technologie nutzen, um beispielsweise Prozesse zu automatisieren und Arbeitsabläufe zu vereinfachen, etwa in der Verwaltung oder bei der Datenextraktion“, so Alina Gedde. „Aber auch im Privaten können sie vielfältig unterstützen.“
Die Digitalisierung hat bereits dazu beigetragen, das tägliche Leben zu vereinfachen. Mit LLMs wie ChatGPT eröffnen sich nun zahlreiche weitere nützliche Alltagshilfen. Viele Schüler und Studenten nutzen die Technik etwa zur Recherche als Alternative zu klassischen Suchmaschinen. „Darüber hinaus bieten Sprachmodelle noch einiges mehr: Sie liefern Antworten auf Fragen, helfen mit praktischen Lösungen, fassen Texte zusammen und schreiben Briefe oder Bewerbungen“, erläutert Gedde. Eine konkrete Anwendungsidee im Alltag ist die Unterstützung bei organisatorischen Aufgaben wie der Erstellung von Wochenplänen oder Einkaufslisten sowie der Planung von Feiern. „Auch das Erlernen von neuen Sprachen oder Hobbys können Chatbots vereinfachen“, weiß die Digitalexpertin. Gedde empfiehlt, der Kreativität freien Lauf zu lassen und verschiedene Anwendungsmöglichkeiten auszuprobieren.
Wer sich mit LLMs das Leben erleichtern möchte, hat die Möglichkeit, je nach Anbieter über den Browser oder eine App darauf zuzugreifen. In einem Chat können Nutzer Fragen stellen oder Anweisungen erteilen, welche die KI verarbeitet und schriftlich beantwortet. „Um das volle Potenzial von Sprachmodellen ausschöpfen zu können, ist es wichtig, Anfragen so konkret wie möglich zu formulieren“, so die Digitalexpertin. Je mehr Details Nutzer aufgreifen, desto hilfreicher und relevanter ist die Rückmeldung. „Dafür kann es sinnvoll sein, spezifische Fragen zu stellen und mit Folgefragen die Angaben zu konkretisieren – falls nötig“, rät Gedde. Doch Vorsicht: Nicht immer können sich Nutzer auf die Inhalte verlassen. Auch wenn der Output der Modelle qualitativ überzeugend erscheint, kann er falsch sein. Denn die Systeme neigen dazu, Wissenslücken mit erfundenen Inhalten zu füllen. Daher gilt: Die Antworten von LLMs immer kritisch lesen und Informationen gegebenenfalls separat überprüfen.
Auch wenn ChatGPT und Co. noch so nützlich sein mögen: Nutzer sollten immer auch an die Sicherheit ihrer Daten denken. Es ist davon auszugehen, dass die Anbieter diese speichern und auswerten. Die Digitalexpertin rät daher, zurückhaltend mit privaten, vertraulichen und personenbezogenen Informationen zu sein. „Nutzer sollten die Eingabe von beispielsweise Namen, E-Mails, Adressen, Zahlungs- oder Gesundheitsdaten absolut vermeiden“, so Gedde. „Dasselbe gilt für Daten, die der Geheimhaltung unterliegen, etwa Geschäftsgeheimnisse und sensible Geschäftsinformationen.“ Allerdings ist es bei ChatGPT möglich, die Datennutzung in den Einstellungen einzuschränken. „Im Browser funktioniert das über die Menüpunkte ‚Settings‘ und ‚Data controls‘. Unter ‚General‘ ist es außerdem möglich, bisherige Chatverläufe zu löschen“. Doch selbst mit eingeschränkter Datennutzung dürfen Nutzer auf keinen Fall sensible Daten eingeben.