Dass es keinen nahtlosen Übergang von Gastronom zu Gastronom geben wird, war schon damals klar. So allerhand lag im Argen und musste saniert werden. Drei denkbare, aber kostspielige Konzepte legte die Stadtverwaltung als Eigentümerin des Gebäudes der Politik damals vor, darunter auch die Möglichkeit, das Gebäude künftig für komplett andere Nutzungen freizugeben.
Bis zu 2 Millionen Euro - so die Schätzung damals - hätte es gekostet, den Ratsweinkeller so zu modernisieren, dass ein Restaurantbetrieb wieder möglich ist. Die Geschmäcker in den städtischen Fraktionen gingen weit auseinander. Zu guter Letzt stoppte das Thema Geld dann erst einmal das Thema.
Und dann kam Corona. Der Ratsweinkeller wurde kurzerhand zum Testcenter umgerüstet. Und nun? Auf AZ-Anfrage hält die Stadtverwaltung prinzipiell eine gastronomische Weiternutzung weiterhin für denkbar. Genauso wie eine städtische Nutzung laut städtischem Hochbau-Fachbereichsleiter Karsten Moritz nicht generell ausgeschlossen werden muss. Er gibt zu bedenken: „Ungeachtet jeglicher Nutzung ist die Haustechnik (insbesondere Elektro) zu erneuern.“
Dass das ziemlich viel Geld kostet, ist seit mehr als fünf Jahren bekannt. Weitere gedankliche Planspiele ruhen. Die Ratsmehrheit von CDU und SPD hatte zuletzt bekundet, das Projekt erst einmal aus Kostengründen auf Eis zu legen. Im Ratsweinkeller bleibt also noch länger die Küche kalt.