Seit rund einem Jahr laufen die Bauarbeiten in Parsau – inklusive Umleitungen, Ärger mit dem Durchgangsverkehr, in Mitleidenschaft gezogenen Straßen, geplagten Anwohnern und mehr. Zwischendurch sorgte außerdem die Entdeckung eines rund 500 Jahre alten Holzbohlendamms (ein sogenannter „Knüppeldamm“) nebst Funden alter Münzen, Hufeisen und Co. für einiges Aufsehen, aber eben auch für Zeitverzug.
Nach dem Baustart rückt die Baustelle weiter: Gesperrt werde etwa vom Kiosk bis zum Friedhof, wie Keil bei der Ratssitzung erklärte. Die Baustelle selbst werde bis zur halben Bergfelder Kreuzung reichen.
Für Nutzende des öffentlichen Nahverkehrs konnte die Bürgermeisterin dabei eine gute Nachricht verkünden: Der Linienbusverkehr könne weiterlaufen. Für den Autoverkehr wird die Kreuzung dagegen voll gesperrt. Damit das klappt, sollen auf Höhe des Friedhofs und ungefähr auf der Höhe des Jugendtreffs jeweils eine Ampelanlage und jeweils eine Schranke eingerichtet werden. Die Ampel sei nötig, damit sich der Verkehr nicht begegne, erklärte Keil. Die dortigen Bushaltestellen sollen etwas versetzt werden.
„Wir denken, dass wir damit den ganzen Schleichverkehr, der nicht durchfahren soll, ausschließen“, so Keil. Denn für Autofahrer gebe es kein Weiterkommen – dafür soll auch die Vollsperrung des Fliederweges sorgen. „Anlieger-frei“-Schilder hätten nichts gebracht, so Keil. Für den Durchgangsverkehr gesperrt werden soll auch der Rosenweg.
Die bisher gesperrten Bereiche auf der Bundesstraße werden für den Verkehr wieder freigegeben. Unter der Voraussetzung, dass nichts dazwischen kommt und auch das Wetter passt, soll der neue Bauabschnitt nach Möglichkeit in diesem Jahr beendet werden. Sollte das klappen, würde es dann im Frühjahr mit dem letzten Bauabschnitt weitergehen.
Was sich nicht verändert: Die Umleitungen um Parsau herum sind weiträumig ausgeschildert. Dennoch könne es zu Beginn wegen des neuen Bauabschnitts schwierig werden: „Es wird bestimmt eine Umstellung sein“, erwartet Keil. „Die ersten Tage werden bestimmt chaotisch sein.“
Zwar wurden bei der Ratssitzung noch andere Themen behandelt – etwa die mögliche Anschaffung eines Defibrillators am Bürgerzentrum oder die Annahme von Spenden für den Spielplatz im Rosenweg. Bei der Einwohnerfragestunde drehte es sich aber vor allem um die Ortsdurchfahrt-Baustelle.
Es ging dabei unter anderem um Vorschläge und Fragen zu Feldwegen, zur Beschilderung, zur Fahrtrichtung, zum zeitlichen Ablauf und mehr. Eigentlich sollte eine Diskussionsrunde statt einer Bürger-Fragestunde angeboten werden, wurde in einem der Wortbeiträge kritisiert. Es habe kürzlich einen Info-Abend zu dem Thema gegeben, entgegnete Keil darauf und fügte an: „Sie können mir glauben: Es ist sehr schwierig, allen Bedürfnissen gerecht zu werden.“
Was den Verbleib beziehungsweise die Entfernung der im Zuge der Umleitung angebrachten Bremsschwellen in der Straße Hinter den Höfen angeht – dazu soll es bald eine Anwohner-Umfrage geben.