Das Neugeborene war mit Atemnot ins Krankenhaus gebracht worden. In Deutschland hätte es vermutlich überlebt, weil es entsprechendes Gerät gibt. Aber so hatte das Baby keine Überlebenschance. Dr. Krause belässt es nicht bei Betroffenheit. „Unser Ziel ist, eine Säuglingseinheit für das Krankenhaus anzuschaffen und so die Säuglingssterblichkeit zu minimieren.“
Dass durchaus noch einiges in der Region Butiru zu verbessern ist – keine Frage. Aber Dr. Krause, der im Rahmen der Reise unterschiedliche Hilfsprojekte besuchte, staunt auch über das, was eine gebürtige Hankensbüttlerin seit vielen, vielen Jahren schon in Uganda bewegt hat. Was Elisabeth Mwaka, geborene Schulze, 1990 begann, sei einfach „bewundernswert“. Die Frau aus dem Nordkreis besuchte damals Uganda, verliebte sich in Land und Leute, blieb – und baute ein großes Netzwerk an Hilfen in der ärmlichen Region auf. Der Freundeskreis Christliche Sozialarbeit in Hankensbüttel unterstützt sie dabei seit Jahren, sammelt Spenden und organisiert dank Silke Schönfisch regelmäßig Reisen dorthin.
Mehr als 3.000 Waisenkindern konnte Elisabeth Mwaka schon einen besseren Start ins Leben ermöglichen. Geld floss auch in die Absicherung von Wasserquellen. Zig Schulen entstanden in den vergangenen Jahren. Ein System, das Früchte trage. „Einige der Kinder studieren und kehren dann wieder zurück, um dort zu arbeiten“, sagt Krause.
Er ist dem Hilfsprojekt schon länger verbunden. Aber nun wollte er sich selbst einmal ein Bild von der medizinischen Versorgung machen. Dank der Unterstützer aus dem Kreis Gifhorn konnte in Butiru bereits das Chrisco Hospital Butiru aufgebaut werden. Zusätzlich entstanden vier weitere kleinere Kliniken, um abgelegene Gegenden medizinisch besser versorgen zu können. Aber auch solche Bilder gibt es noch, die den Gifhorner Arzt betroffen machen: „Da wurde ein Mann mit gebrochenem Bein stundenlang auf einem Motorrad transportiert – weil kein Röntgengerät da war. Abenteuerlich.“
Und schon steht das nächste Projekt des Helferkreises an: Die Anschaffung eines Röntgengeräts. Auch die digitale Übermittlung mit Ärzten in Deutschland soll aufgebaut werden. „Das wäre ein Riesenschritt in der Versorgung“, sagt Krause. So schnell werde das Vorhaben nicht umgesetzt werden können – fürs Röntgengerät sei mit Kosten von etwa 60.000 Euro zu rechnen. Hilfsgüter – auch medizinischer Art – habe die Gifhorner Gruppe mit auf die Reise genommen. Er selbst habe aber nicht als Mediziner dort gearbeitet – „ich wollte mich da nicht hervortun“. Seine Frau Carmen überreichte in Butiru Bücher an eine Schule, gesammelt worden waren diese an der Gifhorner Gebrüder-Grimm-Schule, in der Carmen Krause als Lehrerin arbeitet.
„In die glücklichen Augen der Kinder zu sehen, war etwas ganz Besonderes“, sagt Dr. Krause. Auch die Freude jener Einheimischen über den Bezug einer bewohnbaren Behausung. „Mit nur 350 Euro ist das möglich“, sagt der Gifhorner. Vermutlich werde er nicht das letzte Mal in Uganda gewesen sein, um im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen.
„Als Christ möchte ich Ärmeren auf der Welt helfen“, sagt der 54-Jährige. Über den Tellerrand schauen und wertzuschätzen, im deutschen Gesundheitssystem zu leben – das ist ihm wichtig.
Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich auf der Homepage www.butiru-freundeskreis.net informieren. Dort sind auch Kontakt- und Spendenmöglichkeiten angegeben.