Galipp-Nachfolge: Aufatmen
bei Handel und Wirtschaft
Gifhorn: Städtische Gesellschaft Wista weist auch auf weitere Leerstand-Lösungen
hin – Es gibt „Ideen und Gespräche“

Leerstand abgewendet: Handel und Wirtschaft in Gifhorn freuen sich, dass Galipp mit Schuh Eggers sogar einen branchenspezifischen Nachfolger gefunden hat.Foto: Sebastian Preuß
Gifhorn. Und dann sogar noch mit der seit Generationen beliebten Rutsche: Das Schuhhaus Galipp bleibt ein Schuhhaus, wenn auch unter neuem Namen und Betreiber. Diese frohe Kunde erfreut nicht nur die Stammkunden, sondern auch Vertreter von Handel und Wirtschaft in Gifhorn. Die Hoffnung wächst, dass sich auch für bereits bestehende Leerstände Lösungen finden.

Durchatmen bei Udo von Ey von der City Gemeinschaft. „Das ist natürlich einfach eine große Freude. Das ist ein Glücksfall für Gifhorn.“ Der aus seiner Sicht der Familie Galipp-Le Hanne zu verdanken sei, die sich reingehängt habe.

„Ein Leerstand war eigentlich zu erwarten“, sagt von Ey, weil es eben äußerst schwierig sei, Nachfolger zu finden – und dann auch noch aus derselben Branche. Für von Ey ist der Erfolg nicht nur ein Glücksfall, sondern auch ein Zeichen dafür, dass trotz ­VW-Krise Gifhorn als Einkaufsstadt immer noch gut ­dastehe.

Aus Sicht von Thomas Fast von der Wirtschaftsver­einigung Gifhorn wäre ein Leerstand dieses wichtigen ­Ladengeschäfts ein ganz ­bitterer unter den bereits bestehenden in der Fußgängerzone.

Umso mehr freut auch er sich, dass diese Katastrophe abgewendet wurde. „Das ist hervorragend. Ein Glücksfall für die Stadt und den ganzen Landkreis.“ Ein leeres Ex-­Galipp-Schuhhaus wäre verheerend gewesen. „Dann hätten wir ganz schnell von einer Verödung der Innenstadt ­sprechen können.“

„Hut ab vor der Leistung. Das Glück ist mit dem Tüchtigen“, sagt Martin Ohlendorf, Co-Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketinggesellschaft Wista, zur Nachfolge. Die Wista habe sich bereits auf eine Kunstausstellung als vorübergehende Nachnutzung eingestellt, aber die jetzige Lösung sei natürlich besser.

Hochwertige Schuhe gehörten in das Portfolio einer Innenstadt. Diese potenzielle Baustelle sei also keine geworden, freut sich Ohlendorf. ­Andere gebe es gleichwohl zu beackern. Die Wista würde sich freuen, wenn sich Interessierte fänden für eine Flora-Nachfolge gegenüber von Schütte, denn auch Blumen gehörten in die Innenstadt.

Ohlendorf zählt die bereits eröffnete Pizzeria Da Pippo und die im kommenden Jahr anstehende Eröffnung der Genussmanufaktur des Mühlen­museums in den Gebäuden Steinweg 40 und 42 zu den Hoffnung machenden Beispielen. Im Vergleich zu anderen Städten habe Gifhorn noch ein hochwertiges Angebot an Geschäften. Für weitere Leerstände gebe es bereits Ideen und Gespräche, so Ohlendorf. Doch um konkreter zu wer den, sei es noch zu früh.
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