18 Prozent drauf: Kündigen Pendler
das Deutschland-Ticket?
Neuer Preis seit 1. Januar: Regionalverband stellt keine signifikanten Rückgänge bei Abozahlen fest

Von 49 auf 58 Euro: Sorgt der 18-prozentige Anstieg beim Abo für eine Kündigungswelle beim Deutschland-Ticket in der Region?Foto: Sebastian Preuß
Gifhorn. Wie attraktiv ist das Deutschland-Ticket nach dem Abo-Preisaufschlag um 18 Prozent? In den ersten Wochen des neuen Jahres verzeichnet der Regionalverband Großraum Braunschweig jedenfalls noch keine „signifikanten Rückgänge“ bei den Abo-Zahlen. Nicht nur diese für den Nahverkehr in der Region zuständige Region hält das D-Ticket – insbesondere in Form des Jobtickets – auch für 58 Euro pro Monat immer noch für eine günstige Alternative.

Rund 36.000 Abonnenten des D-Tickets inklusive des Job-Ticksts registrierte der Regionalverband Braunschweig allein über seine Kanäle noch Ende September 2024. Zu dem Zeitpunkt war die geplante Preiserhöhung schon im Gespräch. Bei einer Umfrage der Redaktion votierten 60 Prozent der Leserinnen und Leser aus dem Raum Gifhorn und Wolfsburg sowie 40 Prozent aus dem Raum Peine für eine Kündigung. Kommt nun die Ausstiegs-Welle?

„Bisher konnten wir bei unseren Vertriebskanälen des Verkehrsverbundes Region Braunschweig (VRB-App, VRB-Abo-Zentrale) keine signifikanten Rückgänge (Kündigungen) beim D-Ticket feststellen“, so Regionalverbands-Sprecherin Gisela Noske. Auch aus der Branche lägen noch keine entsprechenden Rückmeldungen vor.

Holger Klages, Bezirkssprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, glaubt, dass der Großteil der Nutzenden die 58 Euro akzeptieren wird. Vor allem Pendler: „Das Job-Ticket bleibt günstig.“ Das D-Ticket Job wird laut Regionalverband weiterhin 30 Prozent günstiger sein als das reguläre Deutschland-Ticket. Es kostet jetzt 40,60 Euro monatlich oder weniger, je nach Zuschuss des Arbeitgebers. Laut Klages überwiegen allgemein die Vorteile des D-Tickets, gerade wenn es um Tarifzonen-übergreifende Fahrten gehe. Man könne bundesweit in einen Bus oder Zug einsteigen, ohne sich um irgendwelche Tarife kümmern zu müssen. Das sagt auch Noske: Es sei bundesweit auch für 58 Euro ein attraktives und einfaches Angebot für regelmäßige Nahverkehrs-Nutzende. Auch nach der Erhöhung sei es ein spürbarer Rabatt gegenüber allen anderen ÖPNV-Monatskarten und immer noch günstiger als das private Auto. „Von daher geht der Regionalverband nicht von einem hohen Kundenverlust aus.“

Für die Attraktivität des Nahverkehrs müsse dieser allerdings mehr bieten als nur einen günstigen Preis, sagt Noske. Ausbau und moderne Infrastruktur gehörten auch dazu, kosteten aber wieder Geld, das der Fahrpreis allein nicht einspielen könne. Deshalb fordere der Regionalverband weitergehende ­Finanzierungen von Bund und Land.

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