Aber der Reihe nach: So ganz einfach war es trotz Einladung zur Show gar nicht, den Stuhl gegenüber des Moderators zu erklimmen. Madlen Bähr musste nämlich erst einmal gute Nerven zeigen und ihre Mitkandidaten bei einer Quizfrage ausstechen – ein Wettlauf gegen die Stoppuhr, den sie gewann.
Und dann begann der Quiz-Marathon auch schon. Aufgeregt? „Ja, das war ich ziemlich. Das Publikum habe ich dabei gar nicht mehr wahrgenommen.“ Angesehen hat man die Nervosität der Wittingerin jedoch nicht. Schnell fügt sie sich in den Aufwärm-Smalltalk von Günther Jauch. Wo denn Wittingen sei, wollte er wissen. „Eine halbe Stunde von Wolfsburg“ entfernt, erklärt Madlen Bähr. Hauptberuflich ist die gebürtige Sächsin Schulbegleiterin, außerdem noch in einem Unterwäsche-Shop tätig. Bei dem handelt es sich übrigens um den Bruno-Banani-Store in den Designer Outlets in Wolfsburg, verrät sie der AZ. Und dort gab es vor einiger Zeit einmal eine Aktion, dass man eigene Fotos auf eine Herren-Unterhose drucken lassen konnte. Ein Exemplar hatte Madlen Bähr in der Hosentasche, als sie Jauch gegenüber saß.
Dass sie die bunte Unterhose während der Show vor laufender Kamera zückte und sie dem Moderator schenken wollte, „war so gar nicht geplant vorher“, sagt sie lachend. So entwickelte sich ein leicht anzügliches Rededuell im Zuge der 16.000-Euro-Hürde. Bähr wollte erst mit der Unterhose herausrücken, wenn sie erfolgreich die nächste Ratestufe schafft. Das wiederum gelang auf eine Art und Weise, die Jauch perplex machte. „Ich hatte keinen Telefon-Joker gefunden und über Whatsapp aufgerufen, ob jemand für mich Joker sein möchte“, erklärt die 42-Jährige. Ungewöhnlicherweise musste sie auf die Hilfe ihr Fremder zurückgreifen. Was sie weder während der Show noch im Nachgang aus der Bahn schmiss. Genauso wenig wie der Wirbel um die Unterhose, die sie sogar überregional in die Schlagzeilen brachte. „Unterhosen sind für mich einfach ganz gewöhnlich, weil ich damit seit Jahren beruflich zu tun habe“, sagt sie lachend.Gut lachen hat sie rückblickend auf jeden Fall. Immerhin räumte sie 32.000 Euro ab, gab freiwillig auf. Eine Zocker-Natur sei sie nämlich nicht. Vorab habe sie sich aber auch kein festes Limit gesetzt, wie weit sie sich vorwagen möchte. Partner und Kinder hätten einfach die Daumen gedrückt. „Du schaffst das schon, haben sie gesagt“. Anvisiert sei die Marke 16.000 Euro gewesen.
Eben nicht schlau auf dem heimischen Sofa Fragen zu beantworten, sondern im Scheinwerferlicht auf den Punkt reagieren zu müssen, sei ein großer Unterschied. „Da geht es um reales Geld, so abgebrüht kann keiner sein.“ Von daher sei sie mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Der Hunger nach weiteren TV-Auftritten ist damit noch einmal mehr geweckt. „Ich war auch schon beim 1%-Quiz im Publikum“, berichtet Madlen Bähr. Weitere Auftritte seien durchaus ihr Bestreben. Dass sie mit ihrer witzigen und unkonventionellen Art solch eine Resonanz erlebte, freut sie: „Lachen tut uns ja allen gut.“ Ach ja, die nun in Deutschland berühmte Unterhose ist nun wieder daheim in Wittingen. Das Geschenk habe Günther Jauch nicht angenommen.