Wohnraum muss wieder bezahlbarer werden
Kreis Gifhorn: 41.800 Wohnungen in 28.100 Häusern sind älter als 45 Jahre

Die IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen fordert: Alte Wohnungen müssen saniert und Wohnraum muss wieder bezahlbar werden.Foto: IG BAU/Tobias Seifer
Gifhorn. Ob aus Stein, Beton oder Holz: Im Landkreis Gifhorn gibt es rund 59.400 Häuser mit rund 83.700 Wohnungen. Ein Großteil davon ist längst in die Jahre gekommen: Rund 28.100 der Gebäude wurden vor 1980 gebaut. Das geht aus einer statistischen Auswertung zum Gebäudebestand hervor, die das Pestel-Institut für die IG BAU Nord-Ost- ­Niedersachsen gemacht hat.

Die Bau-Gewerkschaft will damit den Wohnungsbau in den Fokus rücken – den Neubau genauso wie die Sanierung älterer Gebäude: „Damit da im Kreis Gifhorn mehr passiert, muss die neue Bundesregierung für den Wohnungsbau eine Offensive starten“, sagt Dieter Großmann. Der Vorsitzende der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen warnt CDU/CSU und SPD davor, den Wohnungsbau bei den Koalitionsverhandlungen zu vernachlässigen und appelliert an die CDU und SPD im Kreis Gifhorn, deutliche Signale nach Berlin zu senden: „Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wohnungsnot und Miet-Explosionen sind für viele Menschen ein massives Problem“, so Großmann.

Diese Botschaft müsse dringend „vom Kreis Gifhorn aus an den Tisch der Koalitionsverhandlungen gefunkt werden“. Immerhin gehe es auch um den Neubau von Wohnungen im Kreis Gifhorn, ebenso wie um die Energiespar-Sanierung alter Wohngebäude. Insgesamt gibt es im Landkreis Gifhorn nach Angaben des Pestel-Instituts rund 41.800 Wohnungen, die vor 1980 gebaut wurden. „Gerade von diesen Wohnungen, die 45 Jahre und älter sind, brauchen die meisten eine Sanierung: Es geht darum, deutlich mehr Wohnungen altersgerecht zu machen“, sagt ­Großmann. Dabei komme es auf Badsanierungen an – denn bei Seniorenwohnungen seien vor allem Duschen ohne Schwellen wichtig, außerdem gehe es um breite Türen“, sagt Großmann.

Die IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen appelliert außerdem an die neuen Koalitionäre in Berlin, „mehr Menschen im Kreis Gifhorn endlich wieder eine Chance auf Wohneigentum“ zu geben. „Wer heute ein Durchschnittseinkommen hat, kann vom eigenen Einfamilienhaus, vom Reihenhaus oder von einer Eigentumswohnung nur träumen. Das muss sich­ ­ändern“, fordert Großmann.

„Es ist höchste Zeit, dass wieder mehr Wohnungen gebaut werden“, so Großmann. Als bundesweite Zielmarke nennt die IG BAU 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen und 60.000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr.

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