Die sei ohnehin besser als jene von Regelkindergartenkindern: „Weil der Waldboden überall uneben ist, wird der Gleichgewichtssinn ständig gefordert“, weiß der Erzieher, Erlebnis-, Natur- und Waldpädagoge Pascale Schmitt, der gemeinsam mit seiner fachlichen Kollegin Karin Kanzari die 15 Okerfüchse ab drei Jahren werktags von 8 bis 13 Uhr betreut. Das ganze Jahr - bis minus zwölf Grad - immer im Freien. Es gibt zwar einen Bauwagen, aber der werde selten genutzt: Waldkitakinder wiesen auch weniger Krankheiten auf.
Der bald 20 Meter lange Klettergarten aus Seil unten und Führleine oben, an der mit Karabinern Trapez, Reifen und Kinder befestigt werden, spannt sich zwischen zwei Bäumen im hinteren Teil des ständigen Aufenthaltsbereichs der Kita. Zäune gibt es keine, dafür aber das Okerufer in 200 Metern Entfernung: „Mit gewissen Regeln funktioniert das gut“, betont Schmitt, der vor seinem sozialen beruflichen Engagement auch mal Soldat bei einer Spezialeinheit war und deshalb die Bedeutung guten Materials anerkennt.
„Wir bauen den Seilgarten zwar immer wieder ab, um Vandalismus vorzubeugen und das Material zu schonen“, aber trotzdem sagt die Vorschrift, dass Schäkel, Enden und Leinen alle zwei Jahre ausgetauscht werden müssen. Die 1000 Euro von Dorf&Leben - Geld, um das man sich beworben hatte - kamen deshalb nicht nur sehr gelegen, sondern waren in Anbetracht der Preise für die Ausrüstung schnell ausgegeben. Allein ein Gurt, mit dem die Jüngsten gesichert werden, kostet 70 Euro. Den Seilgarten vom Bauwagen aus mit einer Rolle als Seilbahn genutzt haben die Okerfüchse auch schon mal.
„Theoretisch“ könnten Schmitt und Kanzari die Seilschaften auch in den Bollerwagen legen, mit den Kindern losziehen und wo es ihnen gefällt aufspannen, denn die Kita hat ein „Waldbegehungsrecht“. Die Okerfüchse dürften auch „laut sein“, wenn ihnen danach ist - was nicht immer der Fall ist. Reh und Hase fühlten sich entgegen landläufiger Meinung davon nicht gestört. Das belegt laut Schmitt das mit den Jägern betriebene Projekt „Wildtiere“, aber auch die Tatsache, dass sich vor allem die Paarhufer in gebührendem Abstand zum Fuchsbau immer mal wieder sehen ließen.
Um die „Sichtbarmachung des neuen digitalen Radiomediums DAB+ für junge Menschen“ geht‘s der Medienwerkstatt Schwülper bei dem Projekt „Design dein Radio“, das im Sommer als Premiere im Rahmen der Happy Holidays der Samtgemeinde Papenteich angeboten und mit „einer großzügigen Spende“ von Dorf&Leben bezuschusst wird. „Ein Teil der gut 50 Euro Kosten pro Teilnehmer wird damit getragen“, berichtet Projektkoordinator Detlef Pagel. Er war einst beruflich im Bereich Rundfunk tätig und will mit der Aktion ebenso wie der Werkstatt-Vorsitzende Klaus Beier-Essmann Jugendlichen in Smartphone-Zeiten „Medienkompetenz“ vermitteln.
„Wir wollen den Teilnehmern zeigen, dass es auch anders geht und ihren Blick in eine andere Richtung lenken“, beschreibt Pagel die Intention, die „riesige Programmvielfalt des linearen Hörens als Alternative zu Online-Angeboten attraktiv zu machen“. Denn DAB+-Programme werden von bestehenden „Fernsehtürmen“ ausgestrahlt - zum Beispiel Broitzem oder Torfhaus - und seien deswegen „also total unabhängig von Mobilfunk, Internet oder WLAN. Im Raum Braunschweig sind mehr als 50 unterschiedliche Programme hörbar“ - neben dem kompletten UKW-Angebot, Radio Nova und Toggo auch spezielle Angebote für eine junge Zielgruppe.
„Einfach mal hören, ohne ständig auf ein Display zu schauen, und das Gegenüber auch mit den Augen wahrnehmen“, nennt Pagel die Vorteile von Radio. Um den acht Jugendlichen ab zwölf Jahren, die am Ferienspaß teilnehmen können, die Alternative zum Flimmern, Flackern und Wackeln der bewegten Bilder auf dem Smartphone noch schmackhafter zu machen, ist der Clou des Angebots die individuelle Personalisierung der Frontplatte des Radios. Die Gestaltung des Designs beim Ferienspaß erfolgt am Computer mittels eines „Werkzeugkastens“.
Den fertigen Entwurf verwandelt die Firma „Design dein Radio“ im nordrhein-westfälischen Swisstal in eine Folie, klebt diese aufs Radio und versendet das dann an die Jugendlichen. Wenn die doch nur weiter daddeln wollen, könnten sie das DAB+-Gerät - gegebenenfalls mit passendem Cover - den Großeltern schenken. Denn: Bei der Auswahl des Modells hat sich die Medienwerkstatt „für die komfortable Version entschieden, die auch für ältere Familienmitglieder geeignet ist, weil das Display größer ist“, sagt Pagel.