15 Minuten dauerte ein Durchgang in dem Brandcontainer, jeweils zwei Atemschutzgeräteträger gingen dort durch die Flammenhölle, begleitet von einem Ausbilder. Dann gab es 30 Minuten Pause, inklusive Besprechung, erfrischender Getränke und Obst. Nach der Pause startete das Team den zweiten Durchlauf. Einen brennenden Keller über eine Treppe von oben betreten, Feuer bekämpfen, eine vermisste Person bergen, in diesem Fall eine Puppe, so lautete das Szenario.
In einem Meter Höhe herrschten 100 Grad Hitze, wenn Techniker Matthias Gratzke das Feuer entfachte. Unter der Decke sogar 250 Grad. „Das ist so, als wenn man im Schneeanzug in die Sauna geht und dort Sport treibt“, hat Ausbilder Tobias Schneider einen Vergleich zu Hand.
„Ist eine Weile her, dass ich in so einem Container war. In der Theorie weiß man alles, was gefordert ist, aber der Lerneffekt ist da, man kann sich weiterentwickeln“, sagte Uwe Michel von der Gifhorner Ortsfeuerwehr. „Die Überraschungseffekte sind real. Das lässt sich mit keinem anderen Container vergleichen“, so Kamerad Kevin Lahmann.
Den Container haben die Feuerwehren für drei Tage von der Firma Blaul und Seifert gebucht, inklusive der Ausbilder. Bezahlt wird das von der Stadt Gifhorn. Es ist das erste Mal, dass der Container an der Feuerwehrtechnischen Zentrale im Gifhorner Heidland stand. Geplant ist, diese Heißausbildung künftig alle zwei Jahre durchzuführen. Es geht um die Wärmegewöhnung der Einsatzkräfte, um die Überprüfung der Schutzfunktion der Einsatzkleidung, den Umgang mit dem Strahlrohr. Und um das einsatztaktische Verhalten der Kräfte unter Atemschutz, erklärte Stadtatemschutzbeauftragter Denis Domeier.
150 Atemschutzgeräteträger haben die fünf Gifhorner Ortswehren insgesamt. 100 nahmen an der Ausbildung teil - mehr geht nicht. Die Anforderungen sind hoch. Sie müssen körperlich fit sein, ihr Handwerk beherrschen. „Wer unter 50 Jahre alt ist, muss alle drei Jahre zum Arzt. Außerdem muss man einen Einsatz im Jahr nachweisen“, sind Bedingungen dafür, als Atemschutzgeräteträger im Ernstfall eingesetzt werden zu können.
Für den Fall, dass auch das gerade übende Team Hilfe benötigt, konnte Matthias Gratzke auf einen Notbuzzer drücken - und das Feuer ist aus, das Team kann den Container verlassen oder Helfer können ihn betreten. Normale Temperaturen herrschen allerdings auch dann nicht in dem kleinen Raum. Wenn die Durchgänge absolviert sind, ist aber noch nicht Schluss, dann muss die Ausrüstung gereinigt werden.