„Da dieser Jungstorch wie seine Nestgeschwister erst in gut zwei Wochen flügge wird, kann er nicht herunter geflogen sein“, so Behrmann. „Er muss - aus welchem Grund auch immer - vom Nest nahezu senkrecht nach unten gefallen sein. Dass er es trotzdem schaffte, ohne erkennbare Verletzungen darunter auf dem Dach zu landen, ist erstaunlich. Vielleicht konnte er flügelschlagend den Sturz abbremsen.“ Die Situation stellte die beiden Weißstorch-Betreuer vor ein Problem: Dass die Eltern den Jungstorch auf dem Dach fütterten, wurde nicht beobachtet. Der Jungstorch blieb bei menschlicher Annäherung per Leiter bis zur Dachrinne nicht stehen, sondern flüchtete sich zum gegenüberliegenden Dachrand. Das eternitgedeckte Dach ist ohnehin für Menschen nicht begehbar, somit entfiel ein mögliches Einfangen. So beschlossen die Weißstorch-Betreuer, ihn auf dem Dach bis zum Flüggewerden zu füttern.
Bisher klappt das Projekt Jungstorch-Aufzucht: Das Artenzentrum Leiferde stellt Eintagsküken zur Verfügung, die dem Jungstorch zugeworfen werden. Über tote Mäuse freut er sich noch mehr - zweimal täglich bekommt er seitdem seine Portion, außerdem ist eine Schale mit frischem Wasser vorhanden.