Rühen: Einbrecher-Jagd
mit Polizei-Hubschrauber
Aufmerksame Nachbarin alarmiert die Polizei – Bewohner des Hauses sind im Urlaub

Einsatz: Mit einem Hubschrauber wurden Einbrecher gesucht. Fotos: Sebastian Preuß
Rühen. Da hatte die Nachbarin aber gut aufgepasst: Gegen 22.30 Uhr am vergangenen Samstag meldete eine Rühenerin aus dem Holunderring der Polizei, dass im Nachbarhaus Taschenlampen-Licht zu sehen ist. „Sie wusste, dass die Bewohner im Urlaub sind“, so ­Polizeisprecher Christoph Nowak auf Nachfrage der Redaktion. Die Fahndung nahm ihren Lauf.

„Wir gingen davon aus, dass die Täter noch vor Ort waren“, so Nowak. Das Haus steht am Rande eines großen Feldes. Deshalb sei auch ein Hubschrauber der Bundespolizei-Fliegerstaffel Gifhorn angefordert worden. Mit seinem Nachtsichtgerät suchte seine Besatzung das Gebiet ab - allerdings ohne Erfolg. Die Täter waren offenbar schon über alle Berge.

Fest steht, dass es tatsächlich einen Einbruch in dem Haus gegeben hat, so Nowak. „Die Nachbarin hat das genau richtig gemacht.“ Weil die Betroffenen im Urlaub sind, steht laut Nowak noch nicht fest, ob und was gestohlen wurde. Die Ermittlungen laufen.

„Urlaubszeit ist Einbruchszeit“, warnt Nowak bei dieser Gelegenheit noch einmal. Deshalb gibt er noch praktische Tipps. So warnt er dringend davor, in den sozialen Medien kundzutun, im Urlaub zu sein. Das Haus sollte möglichst nicht den Eindruck erwecken, dass die Bewohner eine längere Zeit nicht da sind. Wenn Rollos oder Jalousien ständig geschlossen sind oder Briefkästen überquillen, ist das für ausbaldowernde Täter laut Nowak ein untrügliches Zeichen, dass sie dort tätig werden könnten.

Schon im Vorfeld können Nachbarn eine wichtige Rolle spielen, um Einbrüche zu verhindern, sagt Nowak. Nicht nur, dass sie die Post aus dem Briefkasten holen und sich vielleicht um Jalousien kümmern und ihren Zweitwagen auf der Hofeinfahrt parken. Nachbarn könnten Einbrechern auch in einem anderen Punkt einen Strich durch die Rechnung machen.

Denn Einbrecher setzen nicht nur auf Nachlässigkeit von Bewohnern, die die Jalousien runterlassen. Mit unscheinbaren Gegenständen - ein an die Haustür gelehntes Stöckchen oder eine in den Türspalt gesteckte Karte - checken ausbaldowernde Täter ab, in welchen Häusern sich über Tage nichts bewegt. Nachbarn könnten selbst ein Auge darauf haben und diese Zeichen entfernen - und somit den Bewohnt-Eindruck wahren.

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