Minister zwischen Bastelschere
und Finanzfragen
Sommerreise: Dr. Andreas Philippi zu Besuch bei der Jugend des Queeren Netzwerks Gifhorn

Basteln mit dem Minister: Niedersachsens Ressortchef für Soziales, Dr. Andreas Philippi, war im Treffpunkt Spektrum des Queeren Netzwerks Gifhorn zu Gast. Es ging nicht nur um bunte Collagen.Foto: Gero Gerewitz
Gifhorn. Polit-Besuch im Spektrum, dem Treffpunkt des Queeren Netzwerks in Gifhorn: Dr. Andreas Philippi (SPD), Niedersachsens Minister für Soziales und Gesundheit, war am Mittwoch vergangener Woche zu Gast. Im Kreise von fünf jugendlichen Bastel-Königen ging es aber nicht nur um die bunte Gestaltung von Collagen. Er bekam auch zu hören, wie sehr das Queere Netzwerk um Fördermittel kämpfen muss.

„Also hier ist ein T“, sagt Philippi und legt den Buchstaben aus dem Setzkasten zur Seite. “Ich brauche ein F." Im Kreise von fünf Jugendlichen aus dem Queeren Netzwerk tobt sich der Minister an einem Scratch Book aus. Er stempelt einen Schmetterling auf seine Seite des Buches aus Collagen, das da entsteht. Und er will einen regenbogenbunten Schriftzug Gifhorn aufdrucken. Er schüttet den Setzkasten mit den Buchstaben aus Holz aus. Und siehe da: „Hier.“ Das F ist da.

Doch Philippi. dem Sozialminister, fehlt nicht nur ein F. „Ich muss nur 33 Millionen Euro einsparen in diesem Jahr“, sagt er den Jugendlichen. Mit ihnen hat er nämlich nicht nur eine gemütliche Bastel-Geselligkeit. Sie sprechen ihn auch darauf an, dass das Spektrum, ihr Treffpunkt und sicherer Raum in der Torstraße, dringend Fördermittel benötigt - mehr als bisher gewährt würden.

Das sagt auch Nico Kerski vom Queeren Netzwerk Niedersachsen, der den Ministerbesuch nutzt, um zu netzwerken und zu werben für Mittel. Er sei immer wieder begeistert über das Gifhorner Spektrum. Unter den Städten ihrer Größenordnung sei Gifhorn da schon herausragend. Doch es stehe und falle mit den Ehrenamtlichen. Er würde als Landesverband auch gern mehr Fördermittel verteilen, bekomme sie aber nicht. Und das Ehrenamt habe seine Grenzen, etwa wenn es um den Unterhalt des Gebäudes gehe.

Philippi und dem örtlichen Landtagsabgeordneten Philipp Raulfs sind die Probleme bekannt. Sie verweisen auf bereits gewährte Leistungen auch der Kommunen und vermeiden es, zu viel zu versprechen zwischen Schere, Stempel und Papierbögen. Auch wenn Dominik Ruder vom Queeren Netzwerk betont, dass Prävention zu wenig Wertschätzung erfahre. Philippi: „Für Sozialminister sind es gerade harte Zeiten.“

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