Christiane und Dr. Jürgen Weritz können seit geraumer Zeit seelenruhig walken. Mit dem Durchfahrtverbot gebe es auf der Verlängerung des Wittkopswegs inzwischen deutlich weniger Verkehr als früher. „Das ist massiv eingebrochen.“ Eine Erfahrung, die auch Naturschützer Jürgen Wagner macht, wenn er an der Aller auf Gewässerkontrolle ist.
Inzwischen stellt Wagner etwas Anderes fest. Die östliche der Doppelschranke im Bereich Schickebrücke sei abgebrochen. „Da sind Vandalen zugange“, ist er überzeugt. Die Folge: Der geschotterte Waldweg ist an der Stelle problemlos für Autos zu passieren.
Am anderen Ende am Schafstall von Karl-Ludwig Laser auch. Egal, wann er die Schranke wieder schließe, wenige Minuten später stehe sie wieder offen, sagt der Schäfer. Angefangen habe das Phänomen mit der Vollsperrung des Eyßelheidewegs. Schon am nächsten Tag sei das Schloss beschädigt gewesen - weshalb die Schranke eben nicht mehr dauerhaft geschlossen bleibe. Für Laser steht fest: Hier läuft wieder eine Abkürzung für Ortskundige. „Es fahren immerzu welche durch.“ Zum Beispiel Firmenfahrzeuge.
Den Nordic-Walkern aus dem Wittkopsviertel fällt dagegen noch kein neuer Durchgangsverkehr auf. Ausschließen wollen sie es aber nicht. „Die offizielle Umleitung ist schon beträchtlich“, sagt Dr. Jürgen Weritz. Dafür sehen sie immer wieder Mitarbeiter des Fachbereichs Ordnung und der Polizei. Die würden wohl nach dem Rechten sehen, meinen sie. Vielleicht schrecke das ab. Die Stadtverwaltung hat auf eine Anfrage der AZ noch nicht geantwortet.
Wagner ist schon froh, dass die Verlängerung nicht zur offiziellen Umleitung für den Verkehr zwischen Winkel und Gifhorn für die Zeit der Eyßelheideweg-Erneuerung ausgewiesen wurde. Sowohl er, als auch Laser weisen darauf hin, dass die Strecke durch ein Naturschutzgebiet führe. Wenigstens staube es wegen des nassen Wetters nicht so, so dass seine Schafe staubfreies Gras abweideten, so Laser. Ihm bleibt nun die Hoffnung, dass mit der Freigabe des Eyßelheidewegs wieder Ruhe einkehrt im Allertal.