„Wie viele Badeunfälle passieren?” Holger Ploog kennt die Mahnungen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), dass immer weniger Kinder schwimmen könnten, nur zu gut. Der Kinderfonds „Kleine Kinder immer satt“, dessen Koordinator er ist, hält dagegen. Für Kinder, die das Seepferdchen in der Schule nicht erreicht haben, gibt es Schwimmprojekte. Acht Kurse mit jeweils zehn Kindern laufen dafür in der Allerwelle. „Im Moment reicht es, weil in den Schulen Schwimmunterricht wieder stattfindet“, sagt Ploog. Das war schonmal anders. „Jetzt kommen wir mit acht Kursen über die Runden. Aber man muss am Ball bleiben.“
Mit leuchtenden Augen sieht Ploog auf die Bewegung im Schwimmerbecken in der Halle der Allerwelle. Während draußen der reguläre Freibadbetrieb läuft, sind die Schwimmer drinnen nicht allein zum Vergnügen in der Bahn. Im vorigen Jahr hatten die Teilnehmer 635 Euro für den Kinderfonds erschwommen. „Wir hatten gute Schwimmer dabei“, sagt Dr. Bernhard Schürmann, der mit Olaf Claus die Schwimmabteilung des MTV leitet. Eine Frau kam allein auf 40 Kilometer, ein Mann auf 36.
Das Ergebnis konnte der MTV jetzt aber noch toppen: Rund 200 Schwimmende brachten am Ende 1.850 Kilometer zusammen. „Wir sind sehr, sehr zufrieden“, so Schürmann. „Viel mehr können wir auch nicht mehr unterbringen.“
In diesem Jahr spendiert die AOK als Sponsor pro geschwommenem Kilometer 50 Cent. Wie viele Gewinner es somit neben den Schwimmerinnen und Schwimmern und den Kindern, die schwimmen lernen werden, gibt: Die Kasse investiert in die Gesundheit möglicher Beitragszahler von morgen, die Allerwelle kann sich auf künftige Badegäste freuen, und der MTV hofft auf neue Mitglieder der Schwimmabteilung.
Der Kuchenverkauf soll Erlöse für die Abteilungskasse einbringen, denn in den Herbstferien ist ein Trainingslager geplant. „Das ist so teuer geworden“, weiß Schürmann. „Deswegen wollen wir das abfedern, um die Eltern zu entlasten.“