In Wittingen ist die Verfolgung eines Tatverdächtigen bisweilen weniger gefährlich als das Schließen eines Fensters in der Wache des Polizeikommissariats, wie ein Beamter kürzlich feststellen musste. Nur seinem Reflex ist zu verdanken, dass er das auf ihn stürzende Fensterelement noch rechtzeitig abfangen konnte.
Nicht die einzige Schwachstelle des Gebäudes. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage Laues räumt die Landesregierung ein, dass die Mitarbeitenden des Polizeikommissariats „aufgrund des defekten äußeren Türelementes der Haupteingangstür und aufgrund von Mängeln an der Personenschleuse Risiken durch Störende ausgesetzt“ seien. Besuchende könnten ohne Vorab-Videokontrolle ins Gebäude gelangen.
Die Landesregierung lieferte Laue eine Liste mit 17 Spiegelstrichen zu nötigen Maßnahmen am Wittinger Gebäude - von der Erneuerung von Lichtschachtabdeckungen und dem Einbau einbruchhemmender Türelemente über das Aufbringen von Sicherheitsfolien an Fenstern, Erneuerung des Heizkessels und Schutz der Leitungen der Ladeinfrastruktur bis hin zum Einbau einer Einbruchmeldeanlage und zur Anpassung der Elektroverteilung zur Stromversorgung.
Die Landesregierung schreibt Laue, die räumlichen Bedingungen „möglichst schnell zu verbessern“. Einen konkreten Termin bleibt sie aber schuldig. „Eine konkrete Angabe zur zeitlichen Umsetzung ist derzeit noch nicht möglich.“
Laue drängt auf Tempo und fordert mit Blick auf anstehende Haushaltsberatungen: „Schluss mit Prüfaufträgen – her mit Bauaufträgen! Wir brauchen verbindliche Zeitpläne für die Sanierung der Polizeigebäude in Wolfsburg und Wittingen, transparente Priorisierungen nach Dringlichkeit und ein klares Bekenntnis für die Polizei vor Ort, auch im ländlichen Raum.“ Es gehe um Grundlegendes wie Brandschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz.