Gifhorn: Aldi, Penny, Lidl und Co. haben große Pläne
Neubauten und Umzüge soll es bei den Supermärkten geben

Nach dem Brand an der Adam-Riese-Straße in Gifhorn: So ähnlich könnte der neue größere Aldi aussehen.Foto: Sebastian Krause
Gifhorn. Dieses Einzelhandelskonzept ist nicht nur ein Papiertiger. Im Juni hatte der Rat der Stadt die Fortschreibung beschlossen. „Aufbauend auf das Konzept will die Stadt jetzt die Weiterentwicklung einzelner Standorte ermöglichen“, teilt die Verwaltung mit. Der Wunschzettel der großen Discounter ist lang. Überraschung: Auf dem alten Schlingmann-Gelände entsteht auch Platz für einen Neubau.

Im Sommer 2024 legte ein Großbrand den Aldi-Markt an der Adam-Riese-Straße/II. Koppelweg in Schutt und Asche. Der Discounter plant den Wiederaufbau – und zwar größer als vorher. Aldi plant mit der Neuerrichtung des Marktes eine Erweiterung der Verkaufsfläche. Der Platzbedarf entstehe vor allem durch breitere Gänge, die zur Verkaufsfläche zählen.

Um das zu ermöglichen, ist die Festsetzung eines Sondergebietes für den Lebensmitteleinzelhandel mit einer genauen Definition der zulässigen Verkaufsflächen und Sortimente erforderlich. Von daher muss der Bebauungsplan Nr. 80 „Gewerbegebiet II. Koppelweg“ geändert werden, so die Gifhorner Verwaltung.

■ An der Braunschweiger Straße südlich des Deutschen Roten Kreuzes sollen in einem geplanten Neubau Facharztpraxen, eine Apotheke sowie eine Verkaufsfläche von weniger als 800 Quadratmeter für ein Lebensmittelgeschäft entstehen. Im rechtskräftigen Bebauungsplan ist ein Mischgebiet ausgewiesen, das Lebensmittelhandel explizit ausschließt. Damit der bereits an der Braunschweiger Straße ansässige Wolf Markt wie gewünscht dorthin umziehen kann, soll der Bebauungsplan Nr. 94 „Sonnenweg West/Braunschweiger Straße“ entsprechend geändert werden.

■ Der Penny-Markt an der Braunschweiger Straße 29-33 möchte nach Mitteilung der Gifhorner Verwaltung seine Verkaufsfläche von 800 auf gut 950 Quadratmeter vergrößern. Dazu soll im vorhandenen Gebäude ein Lagerraum zur Verkaufsfläche hinzugenommen werden. Im rechtskräftigen Bebauungsplan ist ein Sondergebiet für 800 Quadratmeter Verkaufsfläche für Lebensmittelsortimente ausgewiesen. Von daher ist die Änderung des Bebauungsplans „Innenstadt Teil II Süd“ notwendig.

■ Der Lidl-Markt an der Braunschweiger Straße möchte sich mit einem Umzug an die Wolfsburger Straße/Braunschweiger Straße vergrößern und das bestehende Gebäude umbauen. Im rechtskräftigen Bebauungsplan „Mischgebiet Südtangente“ ist das Grundstück als Sondergebiet „Einrichtungshaus“ mit entsprechendem Sortiment festgesetzt. Um eine Umsiedlung zu ermöglichen, ist die Festsetzung eines Sondergebietes für den Lebensmitteleinzelhandel erforderlich. Auch das entspreche den Ideen der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes, so die Verwaltung.

■ Der Aldi-Markt an der Alfred-Bessler-Straße/Braunschweiger Straße würde seine Verkaufs-fläche ebenfalls gern erhöhen. Zuvor muss das jedoch gemacht werden: Im rechtskräftigen Bebauungsplan „Heidebrink“ ist für das Grundstück ein Gewerbegebiet festgesetzt. Um den Markt mit einer Verkaufsfläche größer als 800 Quadratmeter errichten zu dürfen, ist die Festsetzung eines Sondergebietes für den Lebensmittelhandel mit einer genauen Definition der zulässigen Verkaufsflächen und Sortimente erforderlich.

■ Für den an der Braunschweiger Straße ansässigen Lidl-Markt, der an die Wolfsburger Straße umsiedeln möchte, ist ein Sondergebiet „Lebensmittelmarkt“ festgesetzt. Für diesen Standort ist beabsichtigt, das Sondergebiet für Einzelhandel mit anderen, noch zu benennenden Sortimenten festzusetzen. Parallel zur Änderung des Bebauungsplans „Heidebrink“ müsse deshalb auch der Bebauungsplan „Mischgebiet Südtangente“ geändert werden, teilt die Stadt mit.

In Stein gemeißelt sind diese Pläne noch nicht. So geht`s weiter: „Weil es für die großen Pläne der Handelsriesen jeweils eine Bauleitplanung braucht, plant die Stadt, fünf Bebauungspläne zu ändern“, teilt die Verwaltung mit. Im Ausschuss für Stadtplanung, Bauordnung, Umwelt und Verkehr am 9. September soll über die Aufstellungsbeschlüsse beraten werden. Ob die Pläne in der vorgeschlagenen Form umgesetzt werden können, hängt von der Zustimmung des Regionalverbandes Großraum Braunschweig ab, mit dem die Stadt hierzu eine Abstimmung durchführt.

Druckansicht