Fehlfunktionen bei Pollern:
Techniker sind immer wieder im Einsatz
Ärger in der Gifhorner Fußgängerzone: Entweder geht es nicht runter, oder erst gar nicht rauf

Reparatur an Pollern: Am südlichen Ende der Gifhorner Fußgängerzone waren diese Woche Techniker im Einsatz.Foto: Sebastian Preuß
Gifhorn. Die einen fahren nicht hoch, die anderen nicht runter: Die zwei Jahre alten versenkbaren Poller in der Gifhorner Fußgängerzone verlangten in der jüngsten Zeit den Einsatz von Technikern. Nicht das erste Mal, dass es mit ihnen nicht so läuft, wie es soll. Doch offenbar ist nicht immer das System selbst schuld. Sagt zumindest die Stadtverwaltung.

Eigentlich können Einsatzkräfte an der Tastatur neben den Pollern einen Zifferncode eingeben, damit sich die Poller senken. Eigentlich. In Höhe Commerzbank klappte das in jüngster Zeit nicht. Passanten berichteten der AZ, das sowohl die Polizei, als auch Feuerwehr und Rettungsdienst vor stur oben bleibenden Pollern standen. In einem Fall sprinteten den Schilderungen zufolge Sanitäter dann kurzerhand zu Fuß zu einem medizinischen Notfall an einer Eisdiele.

Ein paar Hundert Meter weiter südlich am Ende der Fußgängerzone kamen die beiden Poller erst gar nicht raus. Diese beiden Fälle spielten sich in den vergangenen Wochen ab. Bereits kurz nach der Inbetriebnahme gab das System nicht nur den Verantwortlichen der Stadt, sondern vor allem Obsthändler Jürgen Plank Rätsel auf.

Fahrzeuge, die aus der Fußgängerzone rausfahren wollen, kommen ohne Zifferncode raus, denn Induktionsschleifen lassen die Poller dann in den Boden fahren. Nicht so bei dem Lastwagen des Marktbeschickers aus Weyhausen. Die Poller auf dem Marktplatz blieben oben, so dicht er auch ranfuhr. Die Folge: Entweder fuhren Rathaus-Beschäftigte nach einem Anruf ferngesteuert die Poller runter, oder Plank wendete umständlich und fuhr bei Schütte raus.

Der Verdacht damals: Kurz zuvor hatten Techniker die Frequenz der Induktionsschleifen auf dem Marktplatz geändert. Denn die Induktionsschleifen sollen bei Autos und Lastwagen runterfahren, aber nicht bei Fahrrädern. Das muss offenbar haargenau eingestellt werden. Doch offenbar waren sie danach zu unempfindlich – zumindest für Planks Lastwagen.

„Da die Anlage elektronisch gesteuert ist, kann es durch äußere Einflüsse auf die Elektronik zu Fehlfunktionen kommen“, sagt Stadtsprecher Frank Kornath auf AZ-Nachfrage. „Hier können keine besonderen Häufigkeiten festgestellt werden.“ Die Anlage – in anderen Städten gibt es solche versenkbaren Poller seit Jahrzehnten – sei im Grunde stabil. „Bei Auftritt einer Fehlfunktion kann die Anlage auch manuell gesteuert werden.“

Für die Probleme in Höhe Commerzbank gibt es laut Kornath einen konkreten Grund: „Hier wurde durch Fremdeinwirkung die Tastatur beschädigt.“ Sowohl dort, als auch am Abzweig Bodemannstraße kündigte die Stadt Reparaturen an.

Bis es zu Reparaturen kommt, kann es zuweilen etwas dauern. Diese Erfahrung machte Gifhorn nach einem Crash bei Schütte Anfang des Jahres: Ein Brummi war gegen die Ampelsäule des Pollers gekracht, die dann über Monate schief stand, bis sie repariert wurde.

330.000 Euro hat die Anlage 2023 gekostet. Kornath: „Die Stadt steht im regelmäßigen Austausch mit dem Hersteller und die Anlage wird den technischen Empfehlungen entsprechend regelmäßig gewartet.“

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