Nach Landratswahl: Wie geht es in Hillerse weiter?
Bürgermeister Philipp Raulfs kandidiert für Posten des Verwaltungschefs der Gifhorner Kreisverwaltung

Anfang 2021 in Hillerse: Bürgermeister Detlef Tanke (r.) legte sein Amt nieder, Nachfolger wurde Philipp Raulfs - der wiederum sein Amt abgeben wird, falls er am 26. Oktober zum Gifhorner Landrat gewählt werden sollte.Foto: Thorsten Behrens
Hillerse. Mit der Wahl eines neuen Landrates beziehungsweise einer neuen Landrätin im Kreis Gifhorn am Sonntag, 26. Oktober, entscheidet sich nicht nur der weitere Weg des Landkreises in den kommenden Jahren. Auch für die Gemeinde Hillerse stehen dann möglicherweise Veränderungen an. Denn der derzeitige Hillerser Bürgermeister Philipp Raulfs ist einer der vier Kandidierenden zur Landratswahl. Sollte er zum Landrat gewählt werden, müsste der 34-Jährige seinen Sessel im Hillerser Rathaus räumen. Wie geht es dann im Ort weiter?

AZ: Falls Sie zum Landrat gewählt werden sollten: Wie ist Ihre Nachfolge in Hillerse geregelt? Wird Ihr derzeitiger Stellvertreter Karsten Dürkop automatisch das Amt bis zur Kommunalwahl ausfüllen? Oder wird der Gemeinderat einen neuen Bürgermeister wählen?

Philipp Raulfs: Diese Frage wird die SPD-Fraktion in Hillerse nach der Landratswahl beantworten. Wir haben in Hillerse viele kompetente Leute, denen ich allen zutraue, die Gemeinde in eine gute Zukunft zu führen.

AZ: Wer würde Nachrücker für Sie im Gemeinderat sowie in den Ausschüssen, wenn Sie zum Landrat gewählt werden sollten?

Philipp Raulfs: Stand jetzt wäre Edwin Rampf nächster Nachrücker. Was mögliche Ausschussbesetzungen betrifft: Auch hier würde es Entscheidungen nach der Landratswahl geben, die vorher in der Fraktion besprochen werden.

AZ: Wenn Sie nicht zum Landrat gewählt werden sollten: Wollen Sie nach jetzigem Stand trotzdem zur Kommunalwahl im September 2026 erneut als Bürgermeisterkandidat für Hillerse antreten?

Philipp Raulfs: Ich arbeite gerne in der kommunalen Familie, weshalb ich auch als Landrat kandidiere. Für den Fall, dass ich nicht Landrat werde, arbeite ich weiter wie bisher.

Der Hillerser Gemeinderat besteht aktuell aus 13 Mitgliedern. Die SPD als stärkste Fraktion hat 7 Sitze und stellt neben dem Bürgermeister auch den ersten stellvertretenden Bürgermeister. Die CDU hat 4 Sitze und stellt den zweiten stellvertretenden Bürgermeister. Außerdem gibt es noch ein Gemeinderatsmitglied aus der FDP sowie ein parteiloses Ratsmitglied. In Hillerse leben - inklusive Ortsteil Volkse - rund 2.500 Menschen.

Philipp Raulfs ist seit den Kommunalwahlen im September 2021 Bürgermeister der Gemeinde. Die SPD hatte seinerzeit 54,87 Prozent der Stimmen geholt. Raulfs selbst erhielt als Kandidat mit 913 Stimmen die meisten Kreuze auf den Wahlzetteln vor Martin Behm von der CDU mit 466 Stimmen. Allerdings: Bereits im März vor der Wahl hatte Raulfs das Amt des Bürgermeisters von Detlef Tanke übernommen, der sich aus Altersgründen zurückgezogen hatte. Nach der Wahl wurde Raulfs vom Gemeinderat im Amt bestätigt.

Der Hillerser Philipp Raulfs tritt gegen drei weitere Kandidierende an: Telse Dirksmeyer-Vielhauer (CDU), Stefan Marzischewski-Drewes (AfD) sowie Marion Mäding (BSW). Die Grünen schicken keinen eigenen Bewerber ins Rennen, wollen aber Philipp Raulfs unterstützen. Auch die Linken stellen keinen eigenen Bewerber auf. Sie geben allerdings auch keine klare Empfehlung für einen der anderen Kandidierenden ab.

Gewählt wird der neue Landrat beziehungsweise die neue Landrätin am Sonntag, 26. Oktober. Die Wahllokale im Kreis öffnen von 8 bis 18 Uhr. Wahlberechtigt sind alle mit deutscher oder EU-Staatsangehörigkeit und einem Mindestalter von 16 Jahren, die seit mindestens drei Monaten einen Hauptwohnsitz im Landkreis Gifhorn haben - das sind rund 141.660 Menschen. Bekommt keiner der Kandidierenden im ersten Wahldurchgang die absolute Mehrheit, also mehr als 50 Prozent, gibt es am Sonntag, 9. November, eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidierenden mit den meisten Stimmen.

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