Stefan Kanitzky (Volt) hatte nachgefragt, wie es um einen neuen Standort für das Gerät stehe, etwa im WMG-Store, und wie mit dem Automaten weiter verfahren werden solle. Schließlich gebe es inzwischen auch die Möglichkeit, sich Dokumente nach Hause schicken zu lassen. „Es wäre schade, wenn wir da viel Geld investiert haben und es am Ende nicht genutzt wird.“ Die Verwaltung nimmt wegen hoher Kosten Abstand von einer Umsetzung des Automaten. „Es liegt nicht daran, dass man diesen nicht erreichen könnte, sondern dass den Bürgerinnen und Bürgern das Verfahren zu komplex ist“, so Krause. Dies hätten zumindest Bürger zurückgemeldet. Dass viele Bürger das Versenden von Dokumenten per Post in Anspruch nehmen werden, erwartet Krause nicht. „Für das Verfahren muss quasi mit dem Briefträger ein Termin für die Übergabe vereinbart werden. Das Abholen am Schnellschalter scheint das unaufwendigste Verfahren für den Bürger zu sein.“
Die Stadt hatte im Jahr 2021 angekündigt, im Rathaus B einen Abhol-Automaten aufzustellen. Kostenpunkt: 70.000 Euro. Beantragt hatte dies damals die FDP. Aufgestellt wurde das Gerät schließlich im Juni 2023. Der Automat ermöglicht es, bereits beantragte Dokumente ohne Termin während der Öffnungszeiten im Rathaus B abzuholen. Ist das Dokument verfügbar, wird es von städtischen Mitarbeitenden in ein Abholfach gelegt. Danach wird automatisch eine SMS an die angegebene Mobiltelefonnummer geschickt, die einen PIN-Code sowie eine Anleitung zur Abholung des Dokuments enthält. Bürger können das Dokument dann binnen 14 Tagen abholen. „Dora“ ist der Spitzname für „Dokumente aus dem Rathaus abholen“. Doch offenbar ziehen die Bürger bisher den Menschen am Schalter dem Automaten vor.Die Stadt habe inzwischen aber eine weitere Verwendung für den Automaten gefunden, so Krause. „Dieser wird in Kürze elektronische Aufenthaltstitel aushändigen können. Davon erhoffen wir uns eine massive Entlastung der Ausländerbehörde.“ Bei „elektronischen Aufenthaltstiteln“ handelt es sich ähnlich wie bei Personalausweisen um eine Plastikkarte im Scheckkartenformat. Der Standort im Rathaus B sei für die Ausgabe solcher Ausweise wiederum vom Vorteil, weil das Verfahren nicht selbsterklärend sei und Beschäftigte des Rathauses den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen könnten, erklärte Krause.