Die Flachdächer auf den Mehrfamilienhäusern im Süden des Baugebiets sollen begrünt sein und das Wasser ebenfalls in Mulden abgeleitet werden. „Wir versuchen an verschiedenen Stellen unterschiedliche Sachen, weil das die Blaupause für die Zukunft sein soll“, so Lässig. Außerdem sind 95 Straßenbäume im Wohngebiet vorgesehen, die mit Rigolen im Untergrund ebenfalls Wasser speichern sollen. Erst wenn diese Maßnahmen an ihre Grenzen stoßen, soll das Wasser in den Nordsteimker Graben abgeleitet werden. Bordsteinabsenkungen sollen es dem Wasser ermöglichen, beim Überlaufen der Mulden auf die Straße zu fließen, um eine Überschwemmung der Grundstücke zu verhindern. „Das ist der richtige Weg. Es zeigt, dass die Verwaltung Augen und Ohren aufmacht und mit der Zeit geht“, lobte Velten Huhnholz (PUG).
Der 23 Hektar große vierte Bauabschnitt im Sonnenkamp umfasst laut der Stadtverwaltung 600 Wohneinheiten. Die Stadt will das Quartier selbst vermarkten. Vorgesehen sind neben Einzel- und Doppelhäusern auch Reihenhäuser, Kettenhäuser und Mehrfamilienhäuser mit bis zu vier Geschossen. Auch kleinere Grundstücke sollen angeboten werden. Von der Haupterschließungsstraße sollen teils Ringstraßen, teils Stichwege zu den Häusern führen. Nördlich des Quartiersplatzes sind eine Parkanlage sowie ein Spielplatz vorgesehen, in der Mitte des Baugebiets eine Kita. Die Bauvorschriften für die Gestaltung gleichen denen im dritten Quartier des Sonnenkamps.
Bei der Beratung im Bauausschuss ging es um die Auslegung des Bebauungsplans für das vierte Quartier im Sonnenkamp. „Grundsätzlich können wir bei allem mitgehen“, so Hans-Georg Bachmann (SPD). Zwar sei die Auslegung im Ortsrat abgelehnt worden, doch es gebe mit der Alternativen Grünen Route schließlich ein Verkehrskonzept. Die CDU sah hingegen noch Beratungsbedarf. Hehlingens Ortsbürgermeisterin Ira von Steimker (CDU) erinnerte daran, dass der Ortsrat den Plänen der Verkehrsplanung wegen nicht zugestimmt hatte und erkundigte sich nach einem Gutachten zum Ausbau der Sandkrugkreuzung. „Bauen und Verkehr müssen Hand in Hand gehen. Entweder ergibt das Gutachten, dass alles gut ist nach Corona und Homeoffice – oder wir haben die Möglichkeit, die Planung zu konkretisieren.“
Bezüglich der Sandkrugkreuzung gebe es zwei Ideen, „die dem Ausbauzustand der Zukunft genügen können“, sagte Oliver Iversen, Leiter des Geschäftsbereichs Straßenbau. Derzeit würden beide Varianten auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft. Eine Verlegung der L290 ist offenbar kein Thema mehr. „Das hätten wir gar nicht finanzieren können und ist jetzt auch nicht mehr nötig nach aktuellen Zahlen“, sagte Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Der Verkehr solle unter anderem durch den Bau des Komfortradwegs an der Nordsteimker Straße entlastet werden. In den Ortsräten ist man skeptischer, was den Umstieg der Wolfsburger vom Auto auf Fahrrad und Bus anbelangt. In Hehlingen wie in Barnstorf/Nordsteimke war die Vorlage im vergangenen Jahr abgelehnt worden.