Es geschah am frühen Donnerstagmorgen, 11. April, gegen 8 Uhr, am „Geschäftsbereich Schule“ an der Borsigstraße 26. Die Kollegen sind laut Konstroffer alle „total bezuckert“ von dem Tier gewesen. „Die Elster hat uns allen ein Lächen ins Gesicht gezaubert“, berichtet er, „Danach sind wir mit noch mehr Freude an die Arbeit gegangen.“ Doch zunächst hätten sich die Beschäftigten noch lange darüber unterhalten, wie es passieren könne, dass sich ein Vogel auf die Schulter eines Menschen setze. Erstaunte Reaktionen der Kolleginnen und Kollegen wie „Das gibt es doch gar nicht“ oder „Wahnsinn“ wollten partout nicht verstummen.
Graf habe sich nichts ahnend unterhalten, bis er sich auf einmal stocksteif hingestellt habe. Vorsichtig wollte er den Moment mit seinem Handy aufnehmen. „Wir waren alle echt platt“, erinnert Konstroffer sich. „Man rechnet ja nicht damit, dass eine Elster uns Menschen so nahe kommt“, sagt er. Von einem zahmen Vogel, der sich am Allersee aufhält, hatte er zuvor nie gehört.
Doch nach dem Lesen des WAZ-Artikels über die verschwundene „Elsa“ zählte er eins zu eins zusammen. „Dass die Elster von Menschen aufgepäppelt wurde, erklärt auch, weswegen sie so zutraulich ist“, sagt er. Die Besitzer – Anja Kropf und Mark Hekter – hatten „Elsa“ nämlich zu Hause aufgezogen. Seit Ostersonntag fehlte jedoch jede Spur des Vogels. Auf die äußeren Merkmale des Tieres habe der Sachverständige nicht geachtet. „Auf den ersten Blick kommt einem jede Elster gleich vor. Erst, wenn man genauer hinschaut, erkennt man die Unterschiede“, weiß Jörn Konstroffer. Sein Kollege habe „Elsa“ einen Kuchenkrümel gegeben, den der Vogel sofort aufgepickt habe. Kurz danach habe sie sich aus dem Staub gemacht. „Ich würde sagen, dass die Elster so grob in Richtung Allersee geflogen ist“, vermutet Konstroffer.