Doch ob die Wünsche zu realisieren sind und wenn ja, wann, dazu ist bisher noch vieles unklar. „Derzeit gibt es wesentlich mehr Fragezeichen als Punkte“, sagt Pfarrer Thomas Hoffmann von der St.-Christophorus-Gemeinde. Im Oster-Gemeindebrief „Chris“ informierte Hoffmann die Gemeindemitglieder über den aktuellen Stand des schon lange diskutierten Themas. „Es bewegt sich etwas!“, heißt es dort. Der Immobilienprozess, an dem die Bauabteilung und die Seelsorgeabteilung aus dem Bistum Hildesheim beteiligt waren, ist inzwischen abgeschlossen. Dies sei ein erster, aber sehr wichtiger Schritt. Denn damit sei nun entschieden, in welche Richtung weitergedacht werden könne.
Schon lange bestehe in der Gemeinde die Idee, einen offenen Ort der Zusammenkunft für Menschen und Gruppen in der Stadt zu schaffen, der mit Attributen wie einladend, niedrigschwellig, kommunikativ, ästhetisch und spirituell in Verbindung gebracht werde. Ein Neubau solle Begegnungsort für Gemeindemitglieder, Einsame, Junge, Alte, Menschen aller Nationalitäten und einfach alle Wolfsburger werden.
Ein Pastoral- und ein Raumkonzept bestehe bereits. Eine erste Baustudie eines Planungsbüros sei intensiv diskutiert und vielfach verbessert worden. Eine Entscheidung für die endgültige architektonische Umsetzung sei allerdings noch nicht gefallen. Der Kirchenvorstand werde sich damit in nächster Zeit befassen. Danach sollen die Pläne der Gemeinde vorgestellt werden.
„Momentan befinden wir uns noch in der Planungsphase“, sagte Hoffmann. Es gebe bisher weder einen endgültigen Entwurf noch sei bislang ein Bauantrag bei der Stadt gestellt worden. Ein ganz wesentlicher Punkt bei der Frage, ob die Pläne Wirklichkeit werden können oder nicht, sei zudem die Finanzierung, ergänzt Barbara-Maria Cromberg, Geschäftsführerin des Wolfsburger Caritasverbandes, der derzeit mit seinen Räumlichkeiten im Föhrenkrug beheimatet ist. Wenn diese nicht stehe, gebe es auch kein neues Gebäude.
Dennoch hoffen alle Beteiligten, dass aus den Plänen Wirklichkeit wird. „Der Diözesanwirtschaftsrat muss unseren Plänen zustimmen, die Finanzierung muss sichergestellt werden, die Feinplanung muss vergeben und umgesetzt werden, ein Bauantrag muss gestellt und genehmigt werden, Angebote müssen eingeholt und bewertet werden, die beteiligten Akteure müssen gut zusammenarbeiten“, zählt Hoffmann in seinem Beitrag im Gemeindebrief auf, dass vor einem Neubau noch zahlreiche Hürden zu überwinden sind.
Dennoch ist es der Wunsch aller Beteiligten, dass im Jahr 2027 ein Neubau an der Pestalozziallee steht. „Sollte alles reibungslos ablaufen, was einem größeren Wunder gleichkäme“, schreibt Hoffmann im Gemeindebrief, sei eine Einweihungsfeier 2027 denkbar. „Verhaltenen Optimismus“ empfiehlt er den Gemeindemitgliedern in Bezug auf das Projekt. „Es ist wie ein langer Eisenbahnzug, der langsam in Bewegung kommt, eine lange Strecke zu fahren hat und hoffentlich nicht von Stoppsignalen ausgebremst wird.“
Cromberg wünscht sich, dass „wir als katholische Einrichtungen für die Zukunft gut aufgestellt sind“. So sei auch geplant, dass der Caritas-Mittagstisch, der derzeit in unmittelbarer Nähe im Antonius-Holling-Weg angeboten wird, mit in einen Neubau ziehe. Als Standort eines neuen Gebäudes sei jener an der Pestalozziallee ideal, da er zentral liege. Gerade für diejenigen, die die Beratungsangebote der Caritas in Anspruch nehmen wollen, spiele dies eine wesentliche Rolle, betont Cromberg.
Der Föhrenkrug in seinem heutigen Zustand sei zudem in die Jahre gekommen. 1957 wurde der Gebäudekomplex an der Pestalozziallee eröffnet. Die Caritas ist Mieterin und betreibt in den Räumen die Begegnungsstätte. Auch die Beratungsräume und die Kleiderkammer sind im Föhrenkrug untergebracht. „Der Föhrenkrug ist derzeit noch gut nutzbar“, sagt Cromberg, entspreche aber beispielsweise nicht mehr den heutigen Standards in Bezug auf die Energieeffizienz. Zudem wandele sich auch die Umgebung ringsherum und werde moderner. Da passe ein in die Jahre gekommenes Gebäude nicht mehr so gut hinein.
In unmittelbarer Nachbarschaft hat die Diakonie bereits ihren Neubau erhalten, in dem ein Teil des St.-Elisabeth-Heims neu errichtet wurde. Wenige Meter weiter in Richtung Porschestraße sollen in absehbarer Zeit die Brawo-Arkaden entstehen.