Im Sommer 2019 seien in kürzester Zeit nahezu alle Neubauwohnungen vermietet worden. Die Nachfrage nach Wohnungen mit 60 bis 90 Quadratmetern sei bereits vor dem Vertriebsstart sehr hoch gewesen. Alle Wohnungen in den vier Wohngebäuden zeichneten sich durch moderne Grundrisse und barrierearme Zugänge, Aufzüge und Balkone aus. Das Splace eröffnete Ende 2019. Die Mieter wohnen dort in voll ausgestatteten Apartments, profitieren aber auch von Leistungen, die sonst nur im Hotel angeboten werden. Das Angebot richtet sich laut VWI in erster Linie an Menschen, die für ein paar Monate in Wolfsburg arbeiten und leben.
Ab 2019 begann eine der größten Herausforderungen: Die Modernisierung der Altbauten aus den 1960er-Jahren, die als architektonische Zeitzeugen der jungen Stadt Wolfsburg unter Denkmalschutz stehen. Alle Arbeiten hätten deswegen in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen müssen. „Das war in Teilen eine große Herausforderung, die das VWI-Projektteam letztlich zusammen mit lokalen Partnerbetrieben erfolgreich meistern konnte“, resümiert Ulrich Sörgel, Leiter Wohnimmobilien bei VWI.
Der Denkmalschutz betraf auch Sanierungen im Innenbereich: Komplette Decken und Wände seien denkmalgerecht erneuert worden, Türen und Heizkörper in entsprechender Form ausgetauscht und die wärmegedämmte Fassade neu gestrichen worden. So sei der historische Charakter der Wohnungen und Gebäude bewahrt worden.
Seit Sommer 2022 arbeitete VWI an den Außenanlagen des Quartiers. Bäume wurden gepflanzt, Fußwege angelegt und Parkplätze erneuert samt Lademöglichkeiten für E-Autos. „Mit der Investition in Neubau und kontinuierlicher Bestandsaufwertung haben wir hier im Wellekamp nachhaltigen Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen geschaffen und einen wichtigen Beitrag für werksnahe Wohnungen in einem sehr schönen Quartier geleistet“, so VWI-Geschäftsführer Meno Requardt.
Und die nächsten Großprojekte stehen bereits bevor. Laut VWI werden die Schwerpunkte für Sanierungen und Instandhaltungen nach einer gezielten Portfoliostrategie festgelegt. „Dabei kann es vorkommen, dass besonders kostenintensive Maßnahmen umgesetzt werden müssen, die nicht nur aufgrund der gestiegenen Baukosten das Gesamtbudget belasten: Aktuelles Beispiel ist die aufwendige Fassadensanierung der Punkthäuser am Rabenberg, von denen zwei Gebäude in Kürze eingerüstet werden“, teilt Pressesprecher Tobias Fruh mit.Auch in anderen Stadtteilen wird saniert: „Neben dem kompletten Umbau des Mozartbogens auf Neubau-Niveau in Fallersleben kümmern wir uns beispielsweise um Kanalsanierungen, Erneuerung der Außenanlagen, Balkonerneuerungen und Aufzugsmodernisierungen“, so Fruh.Für modernere Wohnungen können Vermieter auch mehr Miete verlangen. Ob Erhöhungen gerechtfertigt sind und welche Ausstattung dabei entscheidend ist, geht aus dem Mietpreisspiegel hervor. Die Stadt Wolfsburg hat erstmals 2023 einen Mietspiegel vorgelegt. Verbessert sich die Wohnqualität durch zusätzliche – und im Mietspiegel explizit aufgeführte Ausstattungsmerkmale – kann mehr Miete fällig werden. „Bei Neuvermietungen werden diese Anpassungen direkt im Mietpreis berücksichtigt, bei laufenden Mietverträgen nur, wenn es durch den Mietspiegel vorgesehen ist“, betont Fruh.„Mit der Einführung des Mietspiegels in Wolfsburg gab und gibt es im Wellekamp, wie in anderen Wohnquartieren auch, individuelle Mietanpassungen unter Berücksichtigung der Mietspiegelmerkmale“, so Fruh. „Bei einem Mieterwechsel wird nach Bedarf und im Einzelfall bewertet, in welchem Umfang die freigewordene Wohnung modernisiert wird. Das wird entsprechend in der Neuvermietungsmiete berücksichtigt“, führt er weiter aus. Eine grundsätzliche, einheitliche Mieterhöhung für alle Bestandswohnungen im Wellekamp aufgrund der denkmalschutzgerechten Aufwertungsmaßnahmen sei nicht erfolgt.