Doch nicht alle Studenten am Wolfsburger Campus sind von der angekündigten Entwicklung überzeugt. Einige kritisieren, dass sich der Platz nicht wirklich verändert hätte, denn die Grünfläche hätte es auch zuvor gegeben. „Ich sehe den Sinn der Bauarbeiten nicht. Es sieht jetzt ordentlicher aus, aber ich bezweifle, dass es einen großen Mehrwert gibt“, sagt ein 24-Jähriger, der Wirtschaftsingenieurwesen studiert.
Der Großteil der Studenten pendelt nach Wolfsburg, dadurch sei die Zeit am Campus begrenzt. „Es könnte schon sein, dass in einem Freiblock die Rasenfläche genutzt wird. In den Semesterferien bin ich aber in der Heimat“, sagt Marie. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit könnte im Zusammenhang mit der neuen Mensa stehen. „Vielleicht kann man dann auch hier draußen sitzen und essen. Aber das dauert wegen des Umbaus noch“, sagt der 20-jährige Nicolas, der Fahrzeugmechatronik studiert.
Im Anschluss an die Eröffnung des Robert-Koch-Platzes suchte Nicolas das Gespräch mit Oberbürgermeister Weilmann. „Ich habe angemerkt, dass es an Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zur Hochschule fehlt. Das finde ich schade. Eine schnelle Änderung werde es aber nicht geben“, sagt der Gifhorner.
Das Leben der Studenten findet nicht nur auf dem Campus statt. Ein wichtiger Punkt ist nach wie vor der Mangel an günstigen Wohnungen. Die 22-jährige Marie studiert im vierten Semester Management im Gesundheitswesen und ist aus Uelzen nach Wolfsburg gezogen. Doch die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig. „Ich habe nichts Bezahlbares gefunden, deswegen wohne ich in Vorsfelde und fahre nach der Uni wieder zurück.“ Das wirke sich auch darauf aus, wie viel Zeit sie im Anschluss an die Vorlesungen am Campus verbringt.
Zu Quartier und Campus zählt auch das neue Gebäude für die Fakultät Gesundheitswesen der Ostfalia. „Mit der Neugestaltung des Robert-Koch-Platzes hat die Stadt Wolfsburg ein herrliches Areal geschaffen und wir sind stolz und glücklich, dass der Platz Teil unseres Campus ist. Zusammen mit unseren Investitionen in Neubau und Sanierung stärken wir den Standort Wolfsburg und Ostfalia gleichermaßen“, sagt Prof. Dr. Thomas Benda, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung an der Ostfalia.
Als Nächstes steht im Handwerkerviertel die Sanierung des östlichen Bereiches zwischen der Siegfried-Ehlers-Straße und dem Sara-Frenkel-Platz an. Die Verwaltung gab bekannt, dass die Arbeiten voraussichtlich im Juli starten und bis 2025 andauern werden.