Wolfsburg/Barcelona. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden in Deutschland 83.426 Neuwagen der Marken Seat und Cupra zugelassen. Das entspricht gemäß Zulassungsstatistik vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) einem Plus von 37,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit frischen Versionen der Modelle Leon, Leon Sportstourer und Formentor will die Volkswagentochter aus Barcelona ihren Marktanteil weiter ausbauen.Speziell das Modell Formentor nimmt bei Cupra eine besondere Rolle ein. Das SUV mit Coupé-Linien war das erste eigenständige Fahrzeug der Marke – einen vergleichbaren Seat gibt es nicht. Carlos Galindo, Leiter des Produktmarketings bei Cupra, macht aus dem Sonderstatus keinen Hehl: „Dieses Auto definiert uns; es definiert den Cupra Tribe.“ Mit Tribe (zu deutsch: der Stamm) ist die Gesamtheit aller Cupra-Fahrer gemeint. Mit mehr als 120.000 Auslieferungen weltweit war der Formentor für Cupra so etwas wie das „Brot und Butter“-Auto.

In der neuesten Variante erhält der Formentor eine frische Optik, neue Plug-In-Hybride und eine fokussierte Angebotsstruktur. Auf den ersten Blick sticht die neue Front ins Auge. Henrik Hoffmeyer (Leiter Motorapplikation bei Cupra) sagt über den Formentor: „Er ist emotional und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Er repräsentiert mit der Haifischnase die neue Cupra-Designsprache.“ Unter der Haube setzt die spanische Volkswagenschwester auf Hybride. Zur Auswahl stehen insgesamt acht Motorisierungen, davon zwei Plug-In-Hybride und ein Mildhybrid.

Gegenwärtig erleben diese hybrid-angetriebenen Fahrzeuge Aufwind, nachdem es zwischenzeitlich sehr ruhig um diese Modelle geworden war. Das zeigt der Blick auf die Zulassungsstatistik. „Im Jahresverlauf verzeichneten die Hybriden ein Plus von 12,5 Prozent, die Plug-in-Hybride von 13,3 Prozent“, konstatiert der Halbjahresbericht des KBA Zugewinne gegenüber dem Vorjahr. Hoffmeyer: „Mit der neuen Generation von Plug-in-Hybridmodellen beweist Cupra einmal mehr, dass Elektrifizierung und Performance perfekt zusammenpassen.“ Im Formentor versprechen die Plug-In-Hybride eine rein elektrische Reichweite von bis zu 118 Kilometern.

Während der Hybrid wieder im Kommen ist, wurden in Deutschland im ersten Halbjahr signifikant weniger vollelektrische Fahrzeuge abgesetzt. „Innerhalb der ersten sechs Monate zeigte sich bei dieser Antriebsart ein Rückgang von minus 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, vermeldet das KBA. Über alle Antriebsarten hinweg sicherten sich die Marken des Volkswagenkonzerns im aktuellen Jahr große Marktanteile. Volkswagen Pkw stellt mit 289.218 neuen Fahrzeugen den Löwenanteil aller Neuzulassungen. Auch Skoda (104.248) und Audi (104.164) verzeichneten sechsstellige Werte. Derweil drängen immer mehr chinesische Autohersteller auf den hiesigen Markt. Zumindest bei den Zulassungen spielen diese aber noch keine signifikante Rolle. Die Marke BYD, aktuell durch das Sponsoring der Fußball-Europameisterschaft in vieler Munde, kommt 2024 etwa auf einen Marktanteil von 0,1 Prozent (1.202 Neuzulassungen).

Zurück zu Cupra: die Spanier bringen noch in diesem Jahr mit dem SUV Terramar ein neues Modell mit Verbrenner / Hybrid auf den Markt. Zusammen mit den Updates vom Leon und Formentor erhofft sich Marketingchef Galindo zusätzliche Impulse: „Wir haben eine attraktive neue Angebotsstruktur geschaffen. Sie ist weniger komplex.“ Über die potenzielle Kundschaft sagt er: „Es sind Leute, die ausdrücken wollen, was sie denken und was sie fühlen.“