Die Imposanz vom sogenannten „Nordriegel“ entlang der Dieselstraße ist bereits zu sehen. Das dreigeschossige Gebäude ist stolze 160 Meter lang. „Die Arbeiten sind richtig gut gelaufen. Momentan arbeiten rund 100 Handwerker auf dem Bau, später werden es 250 sein“, sagte Dr. Brinsa bei einer Führung. Der Bau ist aufgrund der Größe unterschiedlich weit fortgeschritten. Am Ost- und Südriegel laufen noch die Rohbauarbeiten, während am Nordriegel und der Sporthalle die Arbeiten an der Dachabdichtung, der Betonfassade, den Fenstern und den Toren bereits zum Teil weit fortgeschritten sind. Ende September beginnt dort zudem der Trockenbau, Putz und Estrich sowie die technische Gebäudeausrüstung mit Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrotechnik.
Vor einem Jahr war Spatenstich. Und seitdem habe es nach Angaben der Stadtverwaltung keine Verzögerungen und nennenswerten Komplikationen gegeben. „Das Gebäude ist ein Symbol für die Themen Schutz und Sicherheit. Wir sind stolz auf die Berufsfeuerwehr, weil sie Tag und Nacht ihren Dienst zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger leisten. Und dafür brauchen sie eine moderne Infrastruktur. Der Neubau der Berufsfeuerwehr ist ehrlicherweise das teuerste Projekt dieser Jahre“, sagte Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
Die Stadt Wolfsburg nimmt mehr als 100 Millionen Euro in die Hand, um die neue Feuer- und Rettungswache zu bauen. Laut Kämmerer Andreas Bauer sei es gut investiertes Geld. Die Gäste des Richtfestes seien demnach Zeugen eines „Meilensteines“, so der Stadtrat. „Das Gebäude wird sich gut einfügen und es wird ein weiteres Wahrzeichen der Stadt Wolfsburg. Der Neubau ist auch eine Verbesserung für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, außerdem werden an dem Standort alle Gewerke wieder vereint und die Kameradinnen und Kameraden können schnell ausrücken und schnell vor Ort sein“, so der Dezernent für Bürgerdienste, Finanzen, Brand- und Katastrophenschutz.
Insgesamt können im Gebäude bis zu 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst verrichten. Das erste Obergeschoss bietet Raum für die Wache, die in unterschiedliche Funktionsräume für Rettungsdienst und Feuerwehr gegliedert ist. Die Verwaltung besetzt das zweite Obergeschoss. Im Westen des Nordriegels befindet sich in exponierter Lage die Leitstelle der Feuer- und Rettungswache. Im riesigen Gebäudekomplex gibt es ebenfalls Fahrzeughallen, Werkstätten, eine Atemschutzübungsstrecke sowie Büro-, Ruhe und Verpflegungsräume für die Mitarbeiter im 24-Stunden Dienst. In einer Multifunktionshalle sollen Feuerwehrleute trainieren können und Eignungstests für Bewerber stattfinden.
Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide erinnerte an die Entwicklung der Dieselstraße und die Planungen zur neuen Feuerwache. „Wir haben uns in Deutschland viele Wachen angeschaut und jetzt entsteht in Wolfsburg ein Gebäude, das einzigartig in der Größenordnung ist“, so Hirschheide. Im Frühjahr 2026 soll der Hochbau fertiggestellt sein. Dann folgen noch Arbeiten an der Leitstelle und den Außenanlagen, der Einrichtung und Ausstattung sowie die Umzüge und der Probebetrieb. Der Stadtverwaltung zufolge soll die Wache Ende 2026 betriebsbereit sein.
Architekt Sven Gaeßler erklärte bei der Besichtigung der Mega-Baustelle, dass es zwei Verbindungen zwischen dem Süd- und Nordgebäude geben soll. Manuel Stanke, Leiter der Berufsfeuerwehr, ergänzt, dass auch die Räume miteinander verbunden sind: „Die Laufwege sind optimiert, sodass von der Alarmierung bis zum Ausrücken keine Zeit verloren geht. So kommen die Kameradinnen und Kameraden von den Ruheräumen über die Sprungschächte schnell in den Raum mit der Kleidung, und somit schnell in die Fahrzeughalle.“
Der Richtkranz wurde zunächst von einem Fahrzeug der Feuerwehr angehoben und an einen Kran weitergegeben. Nach dem offiziellen Teil feierten viele Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in der späteren Sporthalle. Beim Richtfest waren auch viele Politiker anwesend, wie die Landtagsabgeordnete Cindy Lutz (CDU) und Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs (SPD). Die Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer (SPD) habe den „beeindruckenden Bau“ schon häufig von der Straße aus gesehen. „Die Feuerwehr bekommt den Arbeitsplatz, den sie verdient, damit die Kameradinnen und Kameraden rechtzeitig ausrücken können“, so Glosemeyer.