Esprit-Pressesprecher Frank Elsner kann jedoch schon eine Tendenz für den spätesten Auszugstermin geben. „Wir gehen derzeit davon aus, dass die Schließungen, in Abhängigkeit von den laufenden Abverkaufsmaßnahmen, bis spätestens Ende November erfolgen werden“, kündigt er an. Wer der Nachfolger des Modegeschäfts wird, steht noch in den Sternen. „Wir arbeiten auf Hochtouren, um nachhaltige Flächenlösungen zu realisieren. Das gilt auch für die Esprit-Fläche“, berichtet Andreas Schwarzkopf, „Wir schauen optimistisch nach vorne und erzielen gute Ansätze.“
Im Juli folgte auf die Insolvenz des Modekonzerns die der Einzelhandelskette Depot. Wie es mit dem Deko- und Einrichtungshändler an der Porschestraße weitergehe, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Schwarzkopf warte derzeit noch die interne Prüfung von Depot ab. „Zum Ende des Jahres wird es sicherlich Klarheit geben“, berichtet der Centermanager, „Wir hoffen natürlich, dass Depot am Standort bleibt.“ Erst im Herbst 2023 zog die Depot-Filiale aus dem Obergeschoss auf die ehemalige Ladenfläche des Spielwarenhändlers Spiele Max um.
Vor rund einem Jahr gab es eine Änderung im Untergeschoss der City Galerie: Die Elektronikmarktkette Saturn eröffnete zum 31. August 2023 nach einer kurzen Umbauphase als Media Markt wieder. Eine größere Renovierung der Filiale fand bereits Anfang 2022 statt. Wie hat sich das auf das Geschäft ausgewirkt?
Der Hintergrund: Media Markt und Saturn gehören zur Media-Saturn-Holding des Mutterkonzerns Ceconomy. Seit Beginn des Jahres 2023 treten beide Marken verstärkt zusammen auf und teilen sich ein Logo. Ziel der beiden Marken sei es, konsequent in die Weiterentwicklung der Märkte zu investieren. „Das zahlt sich aus: Die Flächenproduktivität in den modernisierten Stores ist um zehn Prozent höher als in den alten“, erklärt die Sprecherin.
„Wir überprüfen derzeit individuell, Standort für Standort, wie wir die Stärken unserer beiden Marken hier am besten einbringen und nutzen können“, so eine Sprecherin des Unternehmens, „Mit Blick auf die Modernisierung einzelner Standorte trifft das Unternehmen individuell eine Entscheidung, ob ein Markt als Media Markt wiedereröffnet wird oder als ein Saturn-Markt bestehen bleibt.“
Neben den Schließungen und Übernahmen steht aber auch ein großes Highlight in der VW-Stadt bevor. „Worauf sich Wolfsburg und Umgebung freuen kann, ist die Eröffnung von TK-Maxx am Donnerstag, 26. September“, kündigt Andreas Schwarzkopf an. Das Unternehmen eröffne auf einer Verkaufsfläche von rund 1.400 Quadratmetern Verkaufsfläche mit etwa 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
„Das Konzept hinter TK Maxx heißt Off-Price und bedeutet, Kunden das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten“, heißt es seitens des Konzerns. In der zukünftigen Filiale in Wolfsburg wolle das Unternehmen Marken-Kleidungen sowie Wohn-Accessoires zu einem günstigen Preis - ähnlich wie in einem Outlet - verkaufen. TK Maxx ist eine Einzelhandelsmarke von TJX Europe, die zum führenden Off-Price-Einzelhändler TJX Companies in den USA gehört.
Neben der Neueröffnung dreht sich im September in der City-Galerie alles um das Thema Kulinarik. Neben einer Lebensmittel-Sammelaktion vor Rewe wird es vom 26. bis 29. September auch Live-Kochshows geben. „Wir wollen mit der Aktion Gutes tun und die Wolfsburger Tafel durch die vielfältigen Angebote unterstützen“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU).
„Ich freue mich besonders darüber, dass Unternehmen wie Rewe oder Cadera sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und bereit sind, Bedürftigen zu helfen.“ Zu den Influencer-Köchen gehört auch Cedric Noguiera, besser bekannt als „Grillaholic“: „Ich stehe eigentlich fast täglich am Grill, aber für den guten Zweck stelle ich mich auch gerne mal an den Herd“, sagt er über seine Motivation.
Trotz allem bleibe die Angst, dass die Volkswagen-Krise auch den Einzelhandel in Wolfsburg treffen könne. „Die VW-Krise hätte starke regionale sowie bundesweite Auswirkungen auf die Kaufkraft“, betont Andreas Schwarzkopf ernst. „Aber wir sind überzeugt und optimistisch, dass alle Stakeholder einen gemeinsamen Weg erarbeiten werden, um die Transformation erfolgreich zu bewältigen. Dies hat der Autokonzern in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt.“