Restaurant Lido stellt seinen Betrieb dauerhaft ein
Nach der Sommerpause hat die Gastronomie im Hallenbad nicht wieder geöffnet

Keine Gastronomie mehr: Das Lido hat dauerhaft geschlossen.Foto: Britta Schulze
Wolfsburg. Eigentlich sollte es nur eine lange Sommerpause sein, jetzt ist es das endgültige Aus: Das Restaurant Lido im Hallenbad hat seinen Betrieb eingestellt. „Das Lido im Hallenbad wird künftig keine öffentliche A-la-carte-Gastronomie mehr anbieten“, ist auf der Homepage zu lesen. „Nach rund 15 Jahren Abendgastronomie legen wir unseren Fokus nun vollständig auf den Bereich Veranstaltungen und Vermietungen im Hallenbad“, heißt es weiter. Alle bereits vereinbarten Vermietungen würden jedoch bestehen bleiben. „Wir danken Ihnen für Ihre Treue und freuen uns darauf, Sie bei unseren Kulturveranstaltungen willkommen zu heißen.“

Im Sommer war lediglich eine längere Pause des Restaurants angekündigt worden. Vom 1. Juli bis zum 31. August hatte es geschlossen. Schon damals hatten sich Stammgäste Sorgen gemacht, ob das Restaurant überhaupt noch einmal wieder öffnet – berechtigte Sorgen, wie sich jetzt zeigt. Wie es dazu kam? „In der Sommerpause haben wir das Lido und auch das Hallenbad intensiv geprüft und uns nach Berücksichtigung aller Faktoren letztlich zur Schließung des Lido entschlossen“, teilt Lynn Beyer, im Hallenbad für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, auf Anfrage mit.

Es sei die Entscheidung getroffen worden, sich künftig voll und ganz auf Veranstaltungen und Vermietungen zu konzentrieren, wie auch im Aufsichtsrat beschlossen wurde. Das Führen gastronomischer Betriebe sei in der momentanen Zeit mit vielen Schwierigkeiten behaftet. Das Lido sei zudem ein defizitärer Betrieb gewesen.

Ursprünglich gab es dort sowohl die Abendgastronomie als auch einen Mittagstisch. Letzterer wurde in der Coronazeit eingestellt und im Gegensatz zur Abendgastronomie anschließend auch nicht wieder aufgenommen. Künftig soll das Lido – genauso wie alle anderen Räumlichkeiten des Hallenbades – für Vermietungen zur Verfügung stehen und für interne Veranstaltungen genutzt werden. Jedoch werde bei Anmietungen das Catering nicht mehr intern gestellt, sondern dann von externen Dienstleistern bezogen.

Auch das Hallenbad verzeichnete im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben ein Defizit von etwa 300.000 Euro. Durch die Stadt, deren Tochtergesellschaft die Zentrum für junge Kultur Wolfsburg GmbH ist, liege die jährliche Förderung bei etwa 1,4 Millionen Euro, die künftige Sparquote bei knapp zwei Prozent. Das Hallenbad – Kultur am Schachtweg sei ein wichtiger Bestandteil der Kultur- und Freizeitlandschaft Wolfsburgs, weshalb Verwaltung und Politik die Bezuschussung vornehmen, wie die Stadt mitteilt. So stand bislang auch die große Mehrheit des Rates hinter dem Hallenbad.

Die Frage ist jedoch, wie sich die Situation künftig darstellen wird. Angesichts der nach wie vor angespannten finanziellen Lage der Stadt kann es sich diese nicht erlauben, einen ohnehin schon defizitär geplanten Hallenbad-Etat immer wieder nachzubessern. Wie sehen hier die Planungen der Einrichtungen aus? „Wir arbeiten durchgehend an unserem Programm und an unserem Angebot“, teilt Beyer mit. „Wenn wir etwas streichen, wird an anderer Stelle etwas dazukommen oder erweitert werden.“
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