Los geht es aber erst 2027, bei der Generalsanierung der ICE-Strecke Lehrte-WolfsburgBerlin. „Eigentlich war 2026 im Gespräch. Nun ja, aber es tut sich endlich was“, so der Ortsbürgermeister. Im Moment funktionieren zwar die Aufzüge – doch das ist keineswegs der Normalzustand. Wie lange das Problem schon besteht? Der Ortsbürgermeister überlegt kurz: „Ewig.“
Und auch die ehemalige Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist hat schon eine wahre Odyssee mit den Aufzügen hinter sich gebracht. Rund 18 Jahre kämpfte sie erst um Fahrstühle, die zum Gleis führten. 2014 war es dann soweit. Die Bahn nahm die Fahrstühle in Betrieb. Bereits seit 1996 gibt es die beiden städtischen Fahrstühle, die an den äußeren Seiten des Bahnhofs sind. Mit den Aufzügen kommen die Besucher zu der Brücke, die vor über 20 Jahren gebaut wurde und den damals ebenerdigen Bahnübergang ersetzte. Weil die beiden städtischen Aufzüge immer wieder defekt sind – manchmal bleiben auch Menschen drin stecken – kümmerte sich Bärbel Weist um das Problem. Sie setzte sich dafür ein, die Intervalle für Wartungen zu erhöhen. Denn Fahrstühle, die draußen sind, seien wegen der Witterung anfälliger für Störungen.
Während des Baus der neuen Aufzüge müssen sich Pendler allerdings auf Unannehmlichkeiten einstellen. Denn: Während der Generalsanierung der ICE-Strecke Lehrte-WolfsburgBerlin, bei der auch die Aufzüge neu gebaut werden, ist nach Informationen der Bahn eine Vollsperrung über Teile der über einige Monate hinweg Strecke notwendig. Andere Abschnitte würden überwiegend eingleisig befahrbar bleiben.
Die Verkehre werden während dieser Zeit großräumig umgeleitet. Gleichzeitig entwickele die Bahn frühzeitig umfassende Konzepte für den notwendigen Schienenersatzverkehr. Ziel sei es, den Zustand der Infrastruktur nachhaltig zu verbessern – „für mehr Qualität und Pünktlichkeit“, so die Bahn, „mit jedem generalsanierten Korridor kommen wir diesem Ziel einen Schrittnäher“, heißt es von der Bahn.
Was wird sich außerdem in Wolfsburg am Streckennetz tun? „Während der Generalsanierung im Jahr 2027 bündelt die Bahn auf der 227 km langen Strecke zahlreiche Projekte – und das über alle Gewerke hinweg“, heißt es von der Bahn. In der Liste der Deutschen Bahn zur Generalsanierung im Hochleistungsnetz ist die Schnellstrecke Lehrte-Berlin, die durch die Stadt Wolfsburg und den Kreis Gifhorn führt und auf der der Enno-Regionalexpress RE30 fährt, für 2027 eingeplant eingetragen. Dazu die Bahn: „Die Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und Lehrte bei Hannover wurde 1998 in Betrieb genommen. Es ist vorgesehen, zahlreiche Weichen auszutauschen sowie insgesamt 176 Kilometer Gleise und Lärmschutzwände zu erneuern. Zusätzlich planen wir die Modernisierung von mehr als zehn Bahnhöfen.“ Also eine nicht ganz kleine Maßnahme, die den Bahnern und ihren Kunden bevorsteht.
Früher, nämlich für das kommende Jahr 2025, hat die Bahn die sogenannte Lehrter Stammbahn von Wolfsburg über Stendal bis nach Wustermark ins Visier genommen, was Abellio-Pendler mit den Regionalbahnen RB 35 und 36 nach Stendal beziehungsweise Magdeburg betreffen wird. Allerdings ist hier keine Generalsanierung vorgesehen, sondern es geht um Bauarbeiten im laufenden Betrieb.
Bei der Stammstrecke handelt es sich um den größtenteils eingleisigen und nicht elektrifizierten Schienenstrang neben der Schnellfahrstrecke, den vor allem die Nahverkehrszüge eben jenes Anbieters Abellio nutzen. Die Deutsche Bahn will den Oberbau dieses Schienenstrangs in zwei Baustufen erneuern, Ausweichmöglichkeiten für den Zugverkehr schaffen, bei Stendal Abschnitte elektrifizieren und 36 Kilometer für Geschwindigkeiten bis 160 Kilometer pro Stunde ertüchtigen.
Hintergrund: Die Schnellfahrstrecke zwischen der Hauptstadt und Lehrte bei Hannover wurde 1998 in Betrieb genommen. Geplant ursprünglich für den Transitverkehr zwischen West-Deutschland und West-Berlin, ist sie heute wichtiger Bestandteil der Verbindung von Berlin nach Nordrhein-Westfalen.