Aber sie brachte Familie, Beruf und Politik unter einen Hut und nahm diese Aufgabe nicht nur an, sie gestaltete sie 42 Jahre lang beständig und ausdauernd. „Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und kann viel mehr, als er denkt“, davon ist Weist überzeugt. Mehr als ihr halbes Leben war sie Bürgermeisterin. Trotz politischer Widerstände und Krisen habe sie immer weiter gemacht.
Ihre Leidenschaft und Tatkraft inspirierten ihren Neffen Christian Gob. Er ist nicht im Krieg geboren, sondern 1993 in Wolfsburg und besuchte die Glockenbergschule und später die Hoffmann von Fallersleben Realschule. Nach der Schule machte er eine Lehre zum Bankkaufmann. „Ich war schnell erfolgreich, denn was ich tue, mache ich mit ganzer Kraft“, sagt Gob. Mit nur 21 Jahren wurde er stellvertretender Filialleiter.
Irgendwann wurde er jedoch von einem Freund gefragt, ob er selbst jeden Vertrag unterschreiben würde, den er seinen Kunden vorlege. Diese Frage habe ihn nachdenklich gemacht. Es folgte die Kündigung und ein Sprung ins Ungewisse, nachdem er den Finanz-Speaker Ludgar Quante hörte.
Der Wolfsburger zog 2019 nach Frankfurt am Main und schloss sich einem Netzwerk von Unternehmern an. Heute ist er Geschäftsführer und Mitgesellschafter der QonGroup mit den Bereichen Unternehmungsberatung, Finanzberatung, einer Marketingagentur und einer Steuerkanzlei. „Die Gründerberatung liegt mir besonders am Herzen, weil ich gerne Menschen in ihrer eigenen Vision zu ihrer Selbstständigkeit begleite“, so der Unternehmer. Viele würden sich seiner Meinung nach selbstständig machen, weil sie irgendetwas gut können, stellen dann aber fest, dass es mehr brauche, um erfolgreich selbstständig zu sein.
Aber nicht nur Unternehmensgründer möchte er unterstützen, auch solche, die in einem Beruf feststecken, der gar nicht ihrer Berufung entspricht. Inspiriert habe er mit seinem Weg auch seinen älteren Bruder. „Er wollte eigentlich immer Polizist werden, hatte aber einen sicheren Arbeitsplatz bei Volkswagen“, verriet Gob. Kurzerhand sei er mit seinem Bruder zur Akademie der Polizei Hamburg gefahren. „Mittlerweile ist er Polizist und das mit Leidenschaft“, sagt er.
Nicht jedem empfiehlt er die Selbstständigkeit. Denjenigen jedoch mit verrückten Ideen hilft er gerne, diese zu verwirklichen. In seiner Heimatstadt verbringe er nun die Weihnachtstage.
Neben Zeiten, die er mit seiner Familie und insbesondere mit seiner Tante verbringt, nutze er auch die Zeit, um sich mit Unternehmensgründern in Wolfsburg auszutauschen. „Besonders freue ich mich auf das Treffen mit der Gründerin der Meerjungfrauenschule in Wolfsburg“, sagt er und fügt hinzu: „Diese Idee ist echt verrückt, aber erfolgreich“.
Auf seinem Instagram-Kanal Qoncierge_official postete er: „Deutschland braucht keine Jammerer! Deutschland braucht Macher!“. Er meint: „Deutschland ist das Land der Dichter und Denker, sollte aber das Land der Gründer und Macher sein“.
Seiner Tante verschaffte der Visionär einen Auftritt bei der „Qonstage 2022“ in Frankfurt am Main, wo sie als Speakerin auftrat. Ihr Neffe war der Meinung, es sei an der Zeit, dass die engagierte jahrzehntelange Politikerin mal über sich und ihr Lebenswerk rede. Nun wird sie auch über ihr Leben schreiben, nämlich ihre Autobiografie. Wiederum ermutigt von ihrem Neffen, der kurz vor Weihnachten sein Buch mit dem Titel: „Deine Vision verdient Erfolg“, im Eigenverlag herausgebracht hat.