Wolfsburg: So beliebt ist die Bezahlung per Smartphone
Laut Umfrage-Ergebnissen des Genoverbands
nutzen immer mehr Leute an der Kasse ihr Handy

Die Handybezahlung wird, laut einer Umfrage des Genoverbands, immer beliebter. Auch in der Volkswagenstadt?Foto: Bernd Diekjobst
Wolfsburg. Ist Bargeld überholt? Knapp zwei Drittel der Deutschen können sich vorstellen, zukünftig alle einfachen Bankgeschäfte per App zu erledigen. 30 Prozent bezahlen schon jetzt möglichst immer mit dem Handy. Das geht aus einer Umfrage des Genoverbands hervor. „Je mehr das Smartphone als Anker im Alltag sämtliche Lebensbereiche durchdringt, desto stärker wird auch seine Relevanz für alltägliche Finanzangelegenheiten“, ist sich Jürgen Wache, Vorstandsvorsitzender der Hannoverschen Volksbank, sicher, „Der Trend zu immer mehr digitalen und kontaktlosen Zahlungen wird anhalten.“ Wie sieht es in Wolfsburg aus?

Beim mobilen Bezahlen werden die Daten zwischen einem Chip, der sich im Smartphone befindet, und dem Lesegerät des jeweiligen Händlers drahtlos übertragen. Wer mit seinem Smartphone bezahlen möchte, hält das Handy mit der digitalen Variante der Bankkarte vor das Kassenterminal. In der Regel muss die Nutzerin oder der Nutzer den Einkauf per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung bestätigen. Ein akustisches oder optisches Signal bestätigt die erfolgreiche Zahlung der Waren. Doch wie viele Menschen nutzen Wolfsburg das Handy zum bezahlen?

„Allein unsere Online-Banking-Quote beträgt für das gesamte Geschäftsgebiet etwa 80 Prozent“, erklärt Eike ­Fromhage, Sprecher der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg. Insgesamt seien dies rund 190.000 Kundinnen und Kunden mit einem Geschäfts- oder einem Privatgirokonto, die für das Online-Banking freigeschaltet seien. „Damit sind wir niedersachsenweit Spitzenreiter“, betont Fromhage. ­Allein 75 Prozent der Kundinnen und Kunden würden dabei auch die Sparkassen-App nutzen. Dabei beschränke sich die Nutzung nicht nur auf eine bestimmte Altersgruppe. „Das Online-Banking erfreut sich bei all unseren Kundinnen und Kunden hoher Beliebtheit“, beschreibt er.

Besonders interessant dabei: Die stetig steigenden Nutzungszahlen der vergangenen Jahre würden widerspiegeln, dass inzwischen auch ältere Menschen das Online-Banking sowie die Sparkassen-App nutzen würden. Überweisungen tätigen, Daueraufträge einrichten, Umsätze einsehen oder auch mobil bezahlen - all diese Funktionen sind über die App möglich.

Letzteres werde vor allem im Supermarkt eingesetzt, werde aber auch für Bezahlvorgänge auf dem Wochenmarkt oder beim Bäcker immer beliebter. Eike Fromhage geht davon aus, dass die Bezahlung per Smartphone ein Trend bleiben wird. „Es ist anzunehmen, dass die Quote derer, die die Sparkassen-App nutzen, auch künftig weiter ansteigen wird“, vermutet Fromhage - auch mit Blick auf Smartwatches. Zudem gebe es immer mehr Kontaktpunkte, die mobiles Bezahlen ermöglichen würde.

Auch Jens Becker, Sprecher der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine ist überzeugt, dass die Anzahl derer, die per Smarthone bezahlen, zunehmen wird. „Das kontaktlose Bezahlen wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen“, unterstreicht Becker. „Dies liegt, unserer Meinung nach, an dem zunehmenden Wunsch, ortsunabhängig, flexibel, schnell und bequem zu bezahlen.“ Zwar sei Jens Becker überzeugt davon, dass jede Altersgruppe verstärkt auf die Handybezahlung zurückgreife. Dennoch glaubt er, dass vor allem eine Gruppe davon Gebrauch mache.

„Naturgemäß liegt die Nutzungsrate höher, je jünger das Alter ist“, erklärt er. Der Sparkassen-Sprecher könne jedoch nicht konkret sagen, wie viele Peinerinnen und Peiner diese Dienstleistung genau in Anspruch nehmen. „Eine Unterteilung nach Region nehmen wir nicht vor“, begründet Becker. Hausweit würden jedoch 108.000 Kundinnen und Kunden die Sparkassen-App nutzen. Mit mehr als 17,3 Millionen Installationen sei die App jedoch die führende digitale Kunden-Schnittstelle in der Sparkassen-Finanzgruppe.

Die hohe Sicherheit der Zahlungsart könnte ein großer Faktor für ihre Beliebtheit sein. „Beim mobilen Bezahlen mit den digitalen Bankkarten übers Smartphone kommt der gleiche hohe Sicherheitsstandard zum Einsatz wie bei Zahlungen mit einer physischen Girocard beziehungsweise Visa-Karte“, berichtet Fabien Tronnier, stellvertretender Pressesprecher der Volksbank Brawo. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Nutzerinnen und Nutzer sich an die gängigen Sicherheitsstandards, wie eine individuelle Pin, halten würden.

Konkrete Zahlen zur Nutzung der App konnte auch Tronnier nicht konkret nennen. „Der Großteil der Kunden nutzt mittlerweile die App, weil man die Bank durch die App potentiell immer dabei hat und alle verfügbaren Services nutzen kann“, erklärt er. Doch prinzipiell hätten alle Menschen mit Online-Banking-Zugang von jung bis alt die Möglichkeit, mit den gleichen Zugangsdaten ihre Bankgeschäfte per App zu er­ledigen.

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