„Die Kunden fragen uns nahezu täglich danach, wann es zu dem angekündigten Umzug kommt“, teilte eine Mitarbeiterin des Raiffeisen-Marktes in Vorsfelde auf Anfrage mit. Doch eine stichhaltige Antwort auf diese Frage gibt es derzeit noch nicht. Bereits im Januar 2020 hatte Raiffeisen Waren GmbH bekannt gegeben, einen neuen Standort suchen zu wollen und die Adresse in Vorsfelde aufgeben zu wollen. Fündig wurde das Unternehmen schließlich in Brechtorf und kaufte dort ein ehemaliges Autohaus. Eigentlich sollte schon Ende 2024 Eröffnung am neuen Standort in Brechtorf sein. Raiffeisen möchte an das dort bestehende Gebäude einen Anbau tätigen. Für das Bauvorhaben war ein neuer Flächennutzungsplan erforderlich geworden. Auch ein Bebauungsplan musste aufgestellt werden. Seitens der politischen Gremien erfolgte die Zustimmung zur Auslegung besagter Pläne.
„Aktuell haben wir in Brechtorf mit den ersten Abrissarbeiten begonnen“, teilte Nils Rendelmann, verantwortlich für den Bereich Energie und Märkte bei Raiffeisen, auf Anfrage mit. Wie lange wird also am alten Standort in Vorsfelde noch festgehalten und der neue eröffnet? „Es gibt noch keinen Termin, ob im ersten oder im zweiten Halbjahr, das ist derzeit noch alles offen.“ Die Ausschreibungen hätten begonnen und es werde geschaut, welche Firma den Ausbau schließlich übernehmen werde. „Das wird sich noch etwas hinziehen“, vermutet Rendelmann. Der Plan sehe vor, dass es auf jeden Fall im Jahr 2025 einen nahtlosen Übergang geben soll. „Die Grundstückssuche hat bereits sehr lange gedauert“, blickte er zurück. Aus seiner Sicht gebe es jetzt keinen Grund, mit aller Macht den Neubau sofort fertig zu bekommen. Eine Eröffnung erst im Jahr 2026 sei ebenfalls denkbar. Schon als die Pläne zum Umzug von Raiffeisen Anfang des Jahres öffentlich wurden, hatte Rendelmann die Einschätzung abgegeben, dass sich die Realisierung ein wenig hinziehen könne. Für die Kunden in Vorsfelde ändert sich damit also aktuell erst einmal nichts.
Die Entscheidung von Raiffeisen, das Geschäft in Vorsfelde aufzugeben, hat einen Hintergrund: Das Unternehmen verfolgt die Strategie, die Raiffeisen-Märkte und das Tankstellengeschäft näher zusammen zu bringen. Durch einen Raiffeisen-Markt mit angeschlossener Tankstelle sollte das bestehende Geschäft weiter ausgebaut werden. Dafür musste Raiffeisen eine passende neue Fläche finden. Das Grundstück in Vorsfelde hat wie bereits berichtet seit 2020 mit Aldi einen neuen Eigentümer: Der Discounter möchte „An der Meine“ einen neuen Markt bauen. Der Aldi im Drömling-Center an der Neuhäuser Straße hatte vor mehreren Jahren seine Türen geschlossen, weil der Mietvertrag dort nicht verlängert wurde. Aldi suchte einen neuen Standort und wurde „An der Meine“ fündig.
Zudem will sich der dort bereits ansässige Lidl vergrößern. Dazwischen plant die Stadt Wolfsburg Wohnbebauung, teilweise soll auch über den Nahversorgern gebaut werden. Dem dafür nötigen Aufstellungsbeschluss „Östlich An der Meine“ hatte der Rat der Stadt Wolfsburg bereits im Februar 2023 beschlossen.