Perspektivisch soll es Standorte der höchsten Kategorie geben, in denen auch eine temporäre Notunterbringung und Betreuung realisiert werden kann. Teile dieser Objekte sollen als Notunterkünfte vorgeplant werden. Dafür ist eine Notstromversorgung unerlässlich.
Daher soll der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am 25. Februar beschließen, eine mobile Netzersatzanlage zu beschaffen. Deren Inbetriebnahme könnte Anfang nächsten Jahres realisiert werden. Die Gesamtkosten dafür betragen 350.700 Euro. Die Mitglieder des Ausschusses für Bürgerdienste und Feuerwehr empfahlen die entsprechende Vorlage.
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt die Bevölkerungsschutz-Leuchttürme eingerichtet und im Rahmen einer Übung ihre Funktionalität getestet. Damit sei ein wichtiger Schritt für die Sicherheit der Wolfsburger getan, sagte Oberbürgermeister Dennis Weilmann seinerzeit.
Sollte in Wolfsburg der Strom flächendeckend ausfallen, würde die Stadt innerhalb kürzester Zeit das notwendige Material aus dem Katastrophenschutzlager an die als Bevölkerungsschutz-Leuchttürme ausgewählten Stellen im Stadtgebiet bringen. Dies sind größtenteils Feuerwehrhäuser, aber auch Schulgebäude. Zusätzlich gibt es eine mobile Einheit. Parallel würde die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr und der Mitarbeiter der Stadt zur Besetzung der Bevölkerungsschutz-Leuchttürme erfolgen.
Ist das Material im Notfall ausgeliefert und aufgebaut, können Notrufe abgegeben werden, die mittels Digitalfunk an die Leitstelle übermittelt werden. Hierzu verfügen die einzelnen Standorte über eine Notstromversorgung.
Im Jahr 2014 hatte es bereits stadtweit einen Stromausfall gegeben, der wenige Stunden dauerte. Hier wurde als unmittelbare Auswirkung jedoch schnell deutlich, dass beispielsweise die Kommunikation über Mobilfunknetze nach kurzer Zeit nicht mehr möglich war.
Bundesweit werden derzeit umfassende Konzeptionen im Bevölkerungsschutz geprüft, überarbeitet und neu erstellt. Das Land Niedersachsen betont, dass die Kommunen verpflichtet sind, ihre Notfallpläne für mögliche Blackout-Szenarien auszubauen und zu stärken. Der Geschäftsbereich Brand- und Katastrophenschutz übernimmt diese Aufgabe in Wolfsburg.
Blackout-Szenarien gehören neben unwetterbedingten Ereignissen sowie Szenarien, bei denen Energienetzbereiche automatisch oder geplant abgeschaltet oder in ihrer Leistung reduziert werden, zu den elementaren Bedrohungen für die Bevölkerung. In kurzer Zeit sind durch flächendeckende Stromausfälle die Infrastruktur, die Versorgungssicherheit als auch die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet.
So läuft es im Ernstfall ab: Durch eine sprachgesteuerte Sirene werden die Bürger auf die Lage aufmerksam gemacht. Die Sprachdurchsagen machen dann auf die Standorte der Anlaufstellen aufmerksam.
Dies hat einen guten Grund, wie sich beim Stromausfall 2014 zeigte, denn: Es ist möglich, dass auch die Notrufnummer 112 bei einem Blackout nicht mehr erreichbar ist. Daher wurden alle Feuerwehren im Stadtgebiet mit den sprachgesteuerten Sirenen ausgestattet.