Die Begründung für die Absage an den drei Orten ähnelt sich zum Teil. . Die Kulturszene habe sich seit der Pandemie nicht mehr wirklich erholt, erklärt der 57-Jährige. Die großen Musikstars seien beliebt, „aber bei kleineren Veranstaltungen fehlt die Nachfrage. Das ist nicht nur ein Problem des Honky Tonks“, sagt Brähler.
Der Geschäftsführer der Agentur habe das Kneipenfestival vor über 30 Jahren gegründet. Seitdem gibt es das Konzept „einmal Eintritt zahlen, viele unterschiedliche Konzerte erleben“ in Deutschland. Vor der Corona-Pandemie wurde es dem Veranstalter zufolge noch in 28 Städten angeboten. In diesem Jahr konzentriert sich die Eventagentur auf weniger Städte, momentan werden acht Festivals geplant, darunter beispielsweise Eisenach, Stralsund und Mühlhausen. Das Braunschweiger Fest wird am 26. April angeboten.
Brähler hat sich unter anderem für diese Städte entschieden, weil er dort einen „maximalen Support“ spürt. „Die Absage in Gifhorn tut mir leid, weil die Stadt und City-Gemeinschaft mich wirklich super unterstützt haben. Aber die Besucher sind ausgeblieben, wie in vielen anderen Orten ebenfalls“, erklärt der Organisator.
Fast 20 Jahre haben die Besucher das Honky Tonk in Wolfsburg erlebt. Zuerst sei die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen aus der Stadt sehr gut gewesen, berichtet Brähler. Doch vor vielen Jahren sei der Kontakt dann abgerissen. Der Geschäftsführer erzählt, dass die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) an dem Tag des Kneipenfestivals manchmal eigene Events auf die Beine gestellt habe. Diese seien dem Organisator zufolge hauptsächlich in der Innenstadt gewesen, sodass die Leute da geblieben und nicht in die Gaststätten gekommen wären.
„Ich habe nicht erwartet, dass sie für mich Werbung machen. Aber ich hätte mir mehr Unterstützung gewünscht“, so Brähler. Die WMG betonte, dass ein vielfältiges Veranstaltungsangebot in Wolfburg wichtig sei. „Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen Zeit in die Innenstadt verbringen“, sagt WMG-Chef Jens Hofschröer.
Ein weiteres Problem, dass zum Aus des Honky Tonks in Wolfsburg geführt habe, sei laut Brähler auch, dass einige Kneipen eigene Veranstaltungen am Abend des Honky Tonk organisiert hätten. „Die Stimmung in Wolfsburg war immer super, aber am Ende war eben zu wenig in der Kasse“, fasst der Geschäftsmann zusammen.Das letzte Honky Tonk war im Herbst 2023. In zehn Gaststätten gab es Live-Musik der unterschiedlichsten Art. Die Gäste tummelten sich unter anderem im „Superleggera“, „Bar Celona“, einigen Locations im Kaufhof und im „Oberdeck“ im Kunstmuseum.Dominik Brähler habe für dieses Jahr schon Anfragen von Veranstaltungsorten bekommen, denen er die Lage erläutert habe. „Viele Gastronomen hätten teilgenommen. Daher wird es vielleicht nächstes Jahr wieder ein Honky Tonk in Wolfsburg geben“, sagt Brähler.
Das Kneipenfestival ist ebenso ein beliebtes Event im Nachbarkreis Peine. Doch immer weniger Kneipen öffneten dort ihre Türen für die Live-Musik und so zog Dominik Brähler die Konsequenzen und sagte das Fest für dieses Jahr ab.Der Veranstalter hat das Festival in Gifhorn ebenfalls aus dem Programm genommen. Auch, weil dort zu wenig Gaststätten teilgenommen hatten. Doch er hofft auf eine Fortsetzung in den kommenden Jahren.
Solange organisiert er die Kneipenfestivals in den anderen Orten. „Die Gäste aus Peine, Gifhorn und Wolfsburg können gerne nach Braunschweig kommen. Die Locations stehen größtenteils fest und das Festival wird so schön wie gehabt“, sagt Brähler.