Etwas mehr als sechs Millionen Euro Schulden brachten die 2024 in Wolfsburg angemeldeten 134 Privat-Pleiten mit sich – das waren zwölf Verfahren respektive 8,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Zehnjahreshoch war 2021 (167), das -tief 2020 (62). Bei den Unternehmen stieg die Wolfsburg-Quote rechnerisch um satte 29,4 Prozent, weil fünf mehr als im Jahr 2023 Zahlungsunfähigkeit anmeldete, also insgesamt 22 Unternehmen. 21 der angemeldeten Verfahren wurden zugelassen, eines wurde mangels Masse abgewiesen. 10,6 Millionen Euro an Forderungen stehen hinter diesen Firmenpleiten, 168 Arbeitsplätze wurden gefährdet. Seit 2014 gab es 2018 die meisten (23) sowie 2022 die wenigsten (7) Insolvenzen von Firmen in der VW-Stadt.
Die Pleitewelle zieht sich in Niedersachsen 2024 durch fast alle vom Landesamt für Statistik geführte Branchen. In Wolfsburg betroffen waren Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe (1, ein Minus von 50 Prozent), dem Baugewerbe (2, davon ein Antrag mangels Masse abgelehnt, im Vorjahr kein Verfahren), dem Kfz-Gewerbe (5, ein Plus von 25 Prozent), dem Gastgewerbe (6, ein Plus von 100 Prozent), dem Informations- und Kommunikationsgewerbe (1, im Vorjahr kein Verfahren), dem Grundstücks- und Wohnungswesen (1, im Vorjahr kein Verfahren), aus dem Bereich freiberufliche Dienstleistungen (2, Wert wie im Vorjahr), sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (1, ein Minus von 66,7 Prozent), aus dem Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (2, im Vorjahr kein Verfahren), sonstige Dienstleistungen (1, im Vorjahr kein Verfahren).
Fast 9,3 Millionen Euro Schulden brachten die 2024 im Landkreis Gifhorn angemeldeten 164 Privat-Pleiten mit sich – das waren 13 Verfahren respektive 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Zehnjahreshoch war 2023 (177), das -tief 2020 (69). Bei den Unternehmen stieg die Gifhorn-Quote rechnerisch um satte 46,7 Prozent, weil sieben mehr als im Jahr 2023 Zahlungsunfähigkeit anmeldete, also insgesamt 22 Unternehmen. 20 der angemeldeten Verfahren wurden zugelassen, zwei wurden mangels Masse abgewiesen. 14,865 Millionen Euro an Forderungen stehen hinter diesen Firmenpleiten, 206 Arbeitsplätze wurden gefährdet. Seit 2014 gab es 2018 die meisten (30) sowie 2016 und 2021 die wenigsten (13) Insolvenzen von Firmen im Landkreis Gifhorn.
Rund 6,3 Millionen Euro Schulden brachten die 2024 im Landkreis Peine angemeldeten 154 Privat-Pleiten mit sich – das waren gleich viele Verfahren wie im Vorjahr. Das Zehnjahreshoch war 2014 (223), das -tief 2020 (113). Bei den Unternehmen stieg die Peine-Quote rechnerisch um satte 15,8 Prozent, weil drei mehr als im Jahr 2023 Zahlungsunfähigkeit anmeldete, also insgesamt 22 Unternehmen. 14 der angemeldeten Verfahren wurden zugelassen, acht wurden mangels Masse abgewiesen. 25,4 Millionen Euro an Forderungen stehen hinter diesen Firmenpleiten, 323 Arbeitsplätze wurden gefährdet. Seit 2014 gab es 2016 die meisten (25) sowie 2021 die wenigsten (5) Insolvenzen von Firmen im Landkreis Peine.
In Niedersachsen lag die Anzahl der Insolvenzverfahren im Jahr 2023 bei insgesamt 13.810, sie stieg im vergangenen Jahr um 8,1 Prozent auf 14.185 Verfahren an, von denen 704 mangels Masse abgelehnt wurden. Unternehmensinsolvenzen gab es im Vorjahr 1.824 und damit 458 mehr als im Vorjahr - ein Plus von 33,5 Prozent. Verbraucherinsolvenzen stiegen um 520 auf 10.551 Verfahren an - ein Plus von 5,2 Prozent. Bei den Verbraucherinsolvenzen betrug die durchschnittliche Schuldenlast je insolventer Privatperson rund 40.000 Euro. Bei den Unternehmensinsolvenzen waren rund 15.500 Arbeitsplätze bedroht.
Zur Einordnung: Im Zehnjahresvergleich zeigt sich, dass mit diesem Anstieg die Größenordnung aus den Jahren 2015 und 2016 bei der Wirtschaft beziehungsweise von 2017 bei den Verbrauchern wieder erreicht wurde. Seit 2016 sanken die Zahlen - bis 2020, in dem Jahr wurde die Phase des Wohlverhaltens der Schuldner von sechs auf drei Jahre reduziert. In der Folge steigen die Zahlen seit 2021 bei den Verbraucherinsolvenzen wieder an. Bei den Unternehmensinsolvenzen steigen die Zahlen erst seit 2023 wieder - die Steigerungen ziehen sich durch nahezu alle Branchen, die vom Landesamtes für Statistik (LSN) aufgeführt werden.