Derzeit besuchen 162 Schüler die Schule Am Lerchengarten in Alt-Wolfsburg. Die jungen Menschen sind auf 19 Klassen verteilt: Acht bis zehn Schüler werden also pro Klassenraum unterrichtet. Das sind eigentlich zu viele, denn aufgrund des Förderschwerpunktes der Schule liegt der Klassenteiler normalerweise bei sieben Schülern. Das Gebäude benötigt daher laut Stadtverwaltung eigentlich 24 Klassenräume. Der herrschende Raummangel hatte es auch mit sich gebracht, dass seit dem Jahr 2020 keine auswärtigen Schüler mehr aufgenommen werden konnten.
Um Platz zu schaffen, hat die Schule bereits reagiert. Für das Schuljahr 2025/26 werden zwei Fachunterrichtsräume so ausgestattet, dass sie vorübergehend als allgemeine Unterrichtsräume genutzt werden können. Da auch andere Schulen in Wolfsburg aufgrund gestiegener Zahlen keine Kapazitäten haben, sei eine Erweiterung der Schule letztlich unumgänglich, heißt es in der Vorlage der Stadt. Die Kommunalpolitik war sich einig und stimmte ohne Gegenstimmen dafür, das Geld für die Planungen freizugeben.
Christa Westphal-Schmidt (SPD) hatte zuvor die Bildungseinrichtung gelobt: „Die Schule leistet seit Jahrzehnten eine außerordentliche Arbeit.“ Der bestehende eklatante Raummangel hätte auch dazu geführt, dass die Ganztags- und die Ferienbetreuung auf zwei Standorte verteilt werden musste, neben der Peter-Pan-Schule auch auf die Schillerschule.
„Dadurch entstehen Fahrtzeiten, das ist keine gute Situation für die Schüler“, so die Schulausschussvorsitzende. Dem soll nun mit der Planung von neuen Unterrichtsräumen Abhilfe geschaffen werden. Auch Ruhe- und Differenzierungsräume sollen hinzukommen und der Ganztagsbereich erweitertet werden.
Das Pendeln der Schüler zwischen zwei Standorten werde damit künftig entfallen. „Das ist eine wichtige Maßnahme für alle Schüler, Eltern und Lehrer“, so Schmidt. Sie hoffe auf eine zügige Planung und eine schnelle Umsetzung. „Die Schüler haben es insgesamt schon schwer, sie brauchen eine Schulumgebung, die eine intensive persönliche Betreuung, aber auch Beschulung ermöglicht“, stellte die Ratsfrau.
Auch Angelika Jahns (CDU) hob die Bedeutung der Schule für Wolfsburg hervor: „Sie ist beispielhaft in der Inklusionsarbeit.“ Sie erinnerte daran, dass es ebenso wichtig sei, die Verkehrssituation vor Ort zu betrachten. Das habe die Schule bei einer Tagung des Ortsrates der Kommunalpolitik als Wunsch mitgegeben. „Es gibt eigentlich zu wenig Parkplätze an der Schule“, so Jahns. Denn: Viele der Schüler müssten mit größeren Fahrzeugen zur Schule gebracht werden. Des Weiteren sollte bei der Planung einer Erweiterung darauf geachtet werden, dass auch weiterhin Sportunterricht möglich sei, weil der Sportplatz für die Planungen in Anspruch genommen werde, so Jahns.
Das sind die bisherigen Planungen der Stadt: In Abstimmung mit der Schule sollen zehn neue allgemeine Unterrichtsräume entstehen. Der Ergänzungsbau soll auf der angrenzenden Rasen- und Sportfläche voraussichtlich als Modulbau errichtet werden. Auch die mögliche Zwischenlösung eines Mobilbaus soll im Zuge der Planung geprüft werden, dafür sei es notwendig die Bodenbeschaffenheit im südlichen Bereich zu inspizieren.