Oftmals geht dies jedoch schief. Zwölf Verkehrsunfälle gab es im vergangenen Jahr an der Badeland-Kreuzung. Damit ist sie ein Unfallschwerpunkt im Stadtgebiet. Von den zwölf Unfällen an der Badeland-Kreuzung handelte es sich bei sechs Kollisionen um Abbiegeunfälle. Dabei gab es fünf Verletzte.
„Eine Problematik der Abbiegeunfälle besteht darin, dass jeweils linksabbiegende Verkehrsteilnehmer in Nord-Süd-Richtung häufig nicht wahrnehmen, dass ihnen ein geradeaus fahrender, bevorrechtigter Pkw entgegenkommt oder ein Fußgänger die Straße quert“, sagt Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch. Bei den genannten Unfällen hätten sich Dunkelheit und Nässe zudem unfallbegünstigend ausgewirkt.
Um die Autofahrer zu erhöhter Aufmerksamkeit zu mahnen, sind derzeit an den Fußgängerfurten bereits gelbe Blinklichter angebracht. Doch dies scheint nicht zu reichen. In der Analyse des Unfallgeschehens der vergangenen drei Jahre habe sich das Unfallmuster der Abbiegeunfälle als dominierend fortgesetzt, so aus dem Bruch.
Kontinuierlich werte die Polizei die Unfalllage aus und analysiere sie computerunterstützt. Geschäftsführend ist die Polizei in der örtlichen Verkehrsunfallkommission tätig. Dieses Fachgremium ist für jede Stadt beziehungsweise jeden Landkreis vorgeschrieben. Ihm gehören Vertreter der Polizei, der verschiedenen Straßenbaulastträger und der Verkehrsbehörden an.
Für die Badeland-Kreuzung hat die Unfallkommission nun beschlossen, dass die Häufung der Linksabbieger-Unfälle bekämpft werden soll. Dafür ist geplant, in Nord-Süd-Richtung entsprechende Linksabbieger-Markierungen auf der Straße anzubringen. Sie sollen dafür sorgen, dass sowohl die Verkehrsführung als auch die Wartepflicht deutlicher gemacht werden. Ein genauer Zeitpunkt, wann die Maßnahme umgesetzt wird, konnte derzeit noch nicht genannt werden.
Entsprechende Markierungen, wie an der Badeland-Kreuzung angebracht werden sollen, gibt es derzeit schon an der Heinrich-Nordhoff-Straße. An der Kreuzung mit der Saarstraße und der Oststraße herrscht genau dieselbe Linksabbieger-Situation wie an der Badeland-Kreuzung. Hier seien die Erfahrungen mit den angebrachten Markierungen positiv, berichtete Andreas Wagner, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr der Polizei. Denselben positiven Effekt erhoffe man sich nun auch in der Nordstadt. Zusätzlich zum Anbringen der Markierungen sollen auf der B 188 Geschwindigkeitskontrollen stattfinden.
Die Unfallkommission wird den Unfallschwerpunkt weiter im Auge behalten. Die Betrachtung ist erst abgeschlossen, wenn die Maßnahmen vollständig umgesetzt sind und sich herausgestellt hat, dass sie tatsächlich zu den gewünschten Effekten führen.
Die Unfallkommission trifft sich sowohl anlassbezogen und bei Ortsterminen als auch einmal jährlich zur Hauptsitzung. Nach bestimmten Kriterien stuft sie Strecken und Örtlichkeiten, wie beispielsweise Kreuzungen und Einmündungen, als Unfallhäufungsstelle ein. Ziel ist es, Mängel auf öffentlichen Straßen zu erkennen, sie auf Fachebene zu bewerten und zu beseitigen.
Nach der Badeland-Kreuzung hat die Unfallkommission für die Stadt Wolfsburg bereits weitere Unfallhäufungsstellen im Stadtgebiet ausgemacht, für die ebenfalls Maßnahmen getroffen werden sollen. Dazu werde jedoch erst nach Abschluss der Maßnahmen und einer Wirksamkeitsüberprüfung zu einem späteren Zeitpunkt Näheres bekanntgegeben.
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