260 Gäste sollen im Timberjacks einen Platz finden, im Außenbereich noch mal 180. Gebaut wird auf einer Fläche von rund 8.000 Quadratmetern im Gewerbegebiet Westerlinge. Nicht weit entfernt befindet sich McDonalds. Autofahrer, die zu der Fastfoodkette wollen, biegen von der Wolfsburger Landstraße auf die Straße Westerlinge ab. Wer die Autowerkstatt ATU oder die Waschanlage „Wobwash“ zum Ziel hat, fährt noch ein paar Meter weiter. Und wiederum davon ein paar Schritte entfernt, soll Timberjacks gebaut werden. Doch die Straße sei schon jetzt vom Verkehr überlastet, die Zustände „chaotisch“ heißt es von Mitarbeitern der Autowerkstatt.
„Viele Kunden kommen nicht auf unsere Einfahrt, weil so viele Autos bei der Waschanlage anstehen. Mit dem Restaurant wird das hundertprozentig noch schlimmer“, sagt Mitarbeiterin Silvana Delau, die seit zwei Jahren bei der Autowerkstatt arbeitet.
Für den Bauantrag hatte der Timberjacks-Geschäftsführer Angaben zur Verkehrsführung machen müssen. Die Zu- und Abfahrt zum Restaurant soll über die Straße Westerlinge erfolgen. Bedenken wegen eines zu hohen Verkehrsaufkommens hat er nicht. „Es gibt beim Timberjacks über 90 Parkplätze sowie eine Einfahrt und Ausfahrt. Falls es zu einem Verkehrsstau kommt, dann auf dem Grundstück vom Restaurant“, so Kemner. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, könne der Bau starten.
Der Ansiedlung von Timberjacks steht auch der Ortsrat Fallersleben/Sülfeld positiv gegenüber. Einwände hatte es keine gegeben. Die Verkehrssituation war allerdings auch im Ortsrat ein Thema, wenn auch etwas anders gelagert. Wegen der hohen Pkw-Frequenz wollten die Ortsratsmitglieder, dass ein rund drei Meter breiter Fuß- und Radweg im Gewerbegebiet realisiert wird. Im Juni 2024 wurde die Forderung an die Verwaltung herangetragen, sie erstellte dazu eine Kostenschätzung. „Die Verwaltung hat im März 2025 dem Ortsrat mitgeteilt, dass der Wunsch aus Kostengründen nicht realisiert werden kann. Wir fordern das aber weiterhin“, sagt Ortsratsmitglied Ralf Krüger (SPD).
Liegt die Genehmigung vor - rechnet der Geschäftsführer von Timberjacks mit etwa einem Jahr Bauzeit. Denn das Gebäude ist ein Sonderbau aus Holz. Für das Restaurant in Wolfsburg wird hauptsächlich Weißtanne aus Baden-Württemberg verwendet. „Dieses Holz wird im Winter gefällt und dann in einer Trockenkammer gelagert. Anschließend wird es einmal aufgebaut, sodass kein Blatt Papier mehr dazwischen passt“, so Kemner. Das BBQ-Restaurant soll voraussichtlich im nächsten Jahr eröffnen.
Auf der Speisekarte von anderen Timberjacks-Restaurants werden zum Beispiel verschiedene Frühstücke, Burger, Steaks, Burritos und Salate, sowie Ice Cream, Kuchen und Waffeln angeboten. Das amerikanische Wort Timberjack heißt übersetzt Holzfäller. Kemner ist gelernter Forstwirt und bei einer Reise nach Los Angeles vor knapp zehn Jahren kam ihm die Idee für das Konzept. Unter dem Motto „Beef, Beer und BBQ“ sollen auch Highlights wie Bullenreiten, Live-Musik und Cocktails angeboten werden. Für die passende Atmosphäre sollen eine LED-Leinwand und einen Kamin geben.
Die Marke Timberjacks wurde 2016 gegründet. In Göttingen und Kassel gibt es bereits Restaurants. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) begrüßt die Erlebnisgastronomie und hofft auf einen „neuen, attraktiven Anziehungspunkt für Wolfsburger und Menschen aus der Region“. Auch die WMG freut sich, dass das Unternehmen in einen attraktiven Neubau in Wolfsburg investiert.
Ortsratsmitglied Ralf Krüger ist ebenfalls optimistisch, dass die Ecke des Gewerbegebiets durch das Restaurant aufgewertet wird. Denn momentan liegt im Gebüsch immer viel Abfall vom Fast-Food-Unternehmen, auch Autofelgen wurden dort einfach hingeschmissen. „Der Ortsrat Fallersleben/Sülfeld wartet auch darauf, dass das Vorhaben realisiert wird“, so Krüger.